Dass die Zusammenarbeit der Milchverarbeiter in Südtirol inniger sein könnte, als dies in Vergangenheit der Fall war, mahnte Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler immer wieder an. Aufhorchen ließ er nicht zuletzt damit, dass er Förderbeiträge künftig nur auszahlen will, wenn es ein größeres Miteinander im Milchsektor gibt. <BR /><BR />Dieses „Miteinander“ drücken die Akteure der Branche nun mittels einer geteilten Vision aus, dem „Zukunftsbild 2032“. „Die Vision dient uns als Leitfaden auf dem Weg in die Zukunft und sichert so einen Bereich, der für Landwirtschaft und Gesellschaft fundamental wichtig ist“, so Annemarie Kaser, Geschäftsführerin des Sennereiverbandes. „Im Mittelpunkt dieser Vision stehen beste Milchprodukte aus einer lebendigen Berglandwirtschaft. Nur mit hochwertigen Qualitätsprodukten sind wir imstande, die Wertschöpfung unserer Mitglieder zu steigern und somit die Berglandwirtschaft lebendig zu erhalten“, so Kaser. Werte wie Transparenz, Nachhaltigkeit und Innovation seien dabei besonders wichtig: „Der Respekt für Umwelt sowie Konsumentinnen und Konsumenten ist das Um und Auf, wenn wir unseren Erfolg auch langfristig sichern wollen“, so Kaser. <BR /><BR />Die Herausforderungen der Zukunft wolle man geschlossen angehen, darum werde die Zusammenarbeit intensiviert. Beim Einkauf von Gas und Strom etwa stimme man sich schon ab, konkret zusammengearbeitet werde auch in anderen Bereichen, etwa der Produktion. „Es ist zum Beispiel so, dass nur an einem Standort in Südtirol H-Milch produziert wird; und zwar für alle Milchhöfe. Solche Modelle sollen in Zukunft ausgebaut werden, um Synergien zu nutzen, Maschinen besser auszulasten und Ressourcen zu schonen“, so Kaser. Ebenso werde die Logistik vom Betrieb zum Großhandel bereits teilweise gemeinsam organisiert. „In Zukunft soll es mehr dieser betriebsübergreifenden Projekte geben.“ In den nächsten Jahren soll laut Kaser in Arbeitsgruppen an Detailmaßnahmen getüftelt werden. <BR /><BR />Was bedeutet das „Zukunftsbild 2032“ nun für Ideen wie den Milchpool oder Zusammenschlüsse in der Branche? „Darauf hat es keinerlei Auswirkungen. Wir haben das Marktumfeld genau im Blick. Sollte es Veränderungen geben, die neue Konzepte erfordern, werden wir auch darüber offen sprechen. In den letzten Monaten mit Preissteigerungen und Engpässen bei Roh- und Hilfsstoffen haben wir gespürt, wie unvorhersehbar vieles geworden ist“, betont sie.<BR /><BR />„Manchmal war es nicht ganz einfach, sich gedanklich in die Zukunft zu begeben, wenn einem schon das Tagesgeschäft alles abverlangt, wenn man also nicht wusste, ob man morgen noch genügend Verpackungsmaterial bekommen könnte oder ob die Früchte für den Joghurt rechtzeitig geliefert würden.“