<BR /><BR />Sie sehen wie herkömmliche PV-Anlagen auf dem Dach aus, sind aber wesentlich kleiner: Mini-Fotovoltaikanlagen, auch Balkonkraftwerke genannt, erobern derzeit den Energiemarkt. Die Geräte sind vergleichsweise günstig – Einstiegsmodelle gibt es bereits ab etwa 500 Euro – und werden einsatzbereit mit Solarpaneel, Wechselrichter und Anschlusskabel geliefert. Bei den meisten Modellen reicht es, das Gerät mit einer eigens dafür vorgesehenen Steckdose zu verbinden. Dann fließt der Balkonstrom ins Netz.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1188381_image" /></div> <BR /><BR />Gerade in Deutschland erleben die Mini-PV-Anlagen dank steuerlicher Vorteile und erhöhter Leistungsgrenzen einen Boom. Aktuell gibt es laut dem Bundesverband für Solarwirtschaft eine Million installierte Geräte. <h3> Nur kleine Anlagen darf man selbst installieren</h3>„Auch in Italien sind Mini-Fotovoltaikanlagen mit einer maximalen Leistung von 800 Watt erlaubt“, erklärt Christine Romen, Energieberaterin bei der Verbraucherzentrale Südtirol (VZS). Eine Genehmigung sei in der Regel nicht erforderlich – selbst in Mehrfamilienhäusern sei die Installation auf dem eigenen Balkon grundsätzlich zulässig. „Es empfiehlt sich jedoch, im Vorfeld Rücksprache mit der Hausverwaltung zu halten“, rät Romen.<BR /><BR /><embed id="dtext86-70615647_quote" /><BR /><BR />Allerdings gibt es formale Vorgaben: „Der Verbraucher ist verpflichtet, mindestens zehn Tage vor der Inbetriebnahme eine Meldung an den Netzbetreiber zu übermitteln“, so Romen weiter. Der Netzbetreiber hat anschließend fünf Tage Zeit, um gegebenenfalls Anpassungen am Stromzähler vorzunehmen und die Anlage im nationalen Register für Erzeugungsanlagen zu erfassen. Zudem ist pro Haushalt bzw. pro POD nur eine Mini-Fotovoltaikanlage zulässig.<BR /><BR />Ein großer Unterschied zu Deutschland liegt in der Installation: „In Italien dürfen Privatpersonen nur Geräte mit maximal 350 Watt selbst ans Hausnetz anschließen“, erklärt Romen. Bei größeren Anlagen braucht es hingegen einen Elektriker.<h3> Wie viel Geld kann man sich sparen?</h3>Mit Balkonkraftwerken lassen sich durchaus Kosten sparen. „Die Einsparung ist allerdings eher überschaubar“, sagt die Energieberaterin. Bei der Montage auf einem Südbalkon erzielt ein Gerät mit 350 Watt Leistung einen Jahresertrag von etwa 240 bis 300 Kilowattstunden. „Das entspricht bei einem Strompreis von 0,19 Euro pro Kilowattstunde einer Ersparnis von rund 46 bis 57 Euro im Jahr“, so Romen.<BR /><BR />Wichtig zu wissen: Strom, der nicht direkt im Haushalt verbraucht wird, fließt automatisch ins öffentliche Netz – eine Vergütung dafür ist jedoch nicht vorgesehen. „Daher ist es sinnvoll, den eigenen Stromverbrauch möglichst an die Solarstromproduktion während der Sonnenstunden anzupassen“, rät Romen.<h3> Förderungen: Steuerabzug bis 50 Prozent</h3>Was viele nicht wissen: Mini-Fotovoltaikanlagen werden in Italien sogar staatlich gefördert. Wer von einem Steuerabzug in Höhe von 36 oder 50 Prozent profitieren möchte, muss jedoch einige Vorgaben beachten.<BR /><BR />Wurde keine Baumeldung bei der Gemeinde erforderlich, ist eine sogenannte Ersatzerklärung einzureichen. Die Bezahlung der Anlage muss zudem über eine zweckgebundene Banküberweisung erfolgen. „Das ist gerade bei Internetkäufen zu beachten“, erinnert Romen. Zudem muss innerhalb von 90 Tagen nach Fertigstellung der Arbeiten eine Meldung an die ENEA erfolgen.