Von allen Ländern mit Schuldenproblemen in der Euro-Zone sei Italien am leichtesten in der Lage, das Vertrauen der Märkte zurückzugewinnen, sagte Ackermann am Samstag bei einem Kongress der „Süddeutschen Zeitung“ in Berlin.Italiens neuem Regierungschef gewährte er einen Vertrauensvorschuss: „Ich bin überzeugt, dass Mario Monti das sehr gut machen wird.“Nach dem italienischen Senat hatte am Freitag auch das Abgeordnetenhaus in Rom grünes Licht für Montis Regierung aus Technokraten gegeben, die vor allem Sparprogramme durchsetzen will.Das Land ächzt unter hohen Kapitalmarktzinsen, ist aber dringend auf den Zugang zum privaten Kapitalmarkt angewiesen, um seinen Schuldenberg von 1,9 Billion Euro zu refinanzieren.„Italien auch ein reiches Land"Ackermann sagte, auch die ökonomischen Daten sprächen für Italien. Zwar habe es eine Staatsverschuldung von 120 Prozent im Verhältnis zu seiner jährlichen Wirtschaftsleistung (BIP): „Aber Italien ist auch ein reiches Land.“So beliefen sich die privaten Schulden der Italiener lediglich auf 36 Prozent/BIP, das Verhältnis ihres Vermögens zum BIP liege bei 200 Prozent.Das Land sei in der Lage, „in vernünftiger Zeit“ wieder wettbewerbsfähig zu sein, zeigte sich Ackermann gewiss.Gut in den Weltmärkten verankertBundesbankpräsident Jens Weidmann forderte die neue Regierung in Rom auf, ihre Reformzusagen umzusetzen. Das werde sich jetzt in den nächsten Wochen zeigen: „Und dann wird auch wieder Vertrauen entstehen“, sagte er dem Deutschlandradio.Italien habe anders als Griechenland eine Industrie, die auch in den Weltmärkten gut verankert sei. Die Regierung will eine Steuer-, Renten- und Arbeitsmarktreform angehen und den Kampf gegen Steuerhinterziehung und für bessere Bildung aufnehmen.apa/reuters