Kemmer stelle sein Amt zur Verfügung, teilte die bayerische Staatskanzlei am Montag nach einer Sondersitzung des Kabinetts in München mit. Kommissarischer BayernLB-Chef wird Stefan Ermisch, bisher schon Mitglied des Vorstands der Landesbank.Kemmer zieht damit die Konsequenzen aus der Verstaatlichung der österreichischen BayernLB-Tochter Hypo Group Alpe Adria (HGAA). Das Problem-Engagement in Österreich kostet die bayerischen Steuerzahler nach Angaben der Staatsregierung mehr als 3,7 Milliarden Euro.„Natürlich hat ein solcher Vorgang mit 3,7 Milliarden Euro auch Konsequenzen“, sagte Ministerpräsident Horst Seehofer zu Kemmers Rückzug.„Diese personellen Veränderungen sind nicht verbunden mit irgendeiner Schuldzuweisung.“ Im Finanzministerium werde Amtschef Klaus Weigert auf eigenen Wunsch aus dem Verwaltungsrat der BayernLB ausscheiden, sagte Seehofer.Der Regierungschef sicherte zu, die bayerische Staatsregierung werde „die Aufklärung der Vergangenheit sehr nachdrücklich unterstützen“. Seehofer zeigte sich zuversichtlich, dass der Freistaat der BayernLB kein weiteres frisches Kapital zuschießen muss.