Norbert Niederkofler hat mit s+ über seine neuen Ziele und Pläne gesprochen.<BR /><BR />Bekanntgegeben wurde der Schritt von Neom, dem Innovationszentrum im Nordwesten Saudi-Arabiens gemeinsam mit Care’s, der von Niederkofler und dem Bozner Unternehmer Paolo Ferretti gegründeten „Gruppe von Top-Vertretern der Spitzengastronomie, die über den eigenen Tellerrand hinaus Verantwortung übernehmen und damit zum nachhaltigen Handeln Einzelner genauso wie großer Unternehmen anregen wollen“. <BR /><BR />In Saudi Arabien will Niederkofler mithelfen, „die einzigartige kulinarische Identität von Neom zu entwickeln, bei der die Lebensmittelversorgung in jeder Hinsicht nachhaltig behandelt wird“. Nemo und Care's kündigen in der gemeinsamen Erklärung an: „Wir wollen eine neue Generation saudischer Köche dazu inspirieren, durch die Kreation von schmackhaften Gerichten, die mit frischen Zutaten aus ihren Regionen zubereitet werden, zu Agenten des Wandels zu werden“. <BR /><BR />Niederkofler ist überzeugt: „Dank dieser Partnerschaft hat Care's die Möglichkeit, nicht nur die Grundlage für einen ethischeren und nachhaltigeren Ansatz in der Gastronomie im Königreich Saudi Arabien zu schaffen, sondern auch saudische Talente zu ermutigen, Innovationen im Lebensmittelsektor zu fördern. Dank des internationalen Netzwerks von Care's mit seinen Chefkoch-Botschaftern und Neoms Lebensmittelspezialisten, den technologischen Fähigkeiten und dem öffentlichen Engagement für Innovation sind wir zuversichtlich, dass wir für Saudi Arabien und für den Rest der Welt einen effektiven und vorteilhaften Wandel herbeiführen können.“<BR /><BR />Juan Carlos Motamayor, der Executive Director des Lebensmittelsektors von Neom, freut sich auf die neue Partnerschaft: „Die Zusammenarbeit mit Norbert Niederkofler und dem Care's-Programm bietet die Möglichkeit, innovative Essgewohnheiten vor Ort zu verbreiten und umzusetzen, die den Ernährungsbedürfnissen der Verbraucher von Neom und dem Königreich entsprechen und unseren Planeten schützen.“<BR /><BR />Neom ist eine von der Regierung Saudi-Arabiens projektierte Planstadt mit angeschlossenem Technologiepark auf einem 26.500 Quadratkilometer großen Gebiet im Nordwesten des Landes unweit des Golfs von Akaba sowie an der Küste des Roten Meeres. Initiiert wurde das Projekt 2017 vom saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman. Das mit 500 Milliarden US-Dollar veranschlagte Projekt ist als Meilenstein in der Zukunftsplanung Saudi Arabiens für die Ära nach der Ölförderung gedacht und ist Teil der „Vision 2030“. <BR /><BR />Im Rahmen von Neom sollen unter anderem 6500 Hektar in landwirtschaftliche Nutzflächen umgewandelt werden, wobei in hohem Maße auf gentechnisch veränderte Nutzpflanzen gesetzt werden soll. Ziel von Neom ist es, „die Perspektive von Nahrungsmitteln zu verändern und das nachhaltigste Ernährungssystem der Welt zu schaffen, das sowohl die Menschen als auch den Planeten ernähren kann. Eines, das in der Lage ist, die Nahrungsmittelselbstversorgung der Region vor dem Hintergrund einer globalen Umweltkrise zu sichern.“<h3> Neom: Kritik wegen Menschenrechten</h3>Neom war und ist neben seinem Ziel, „ein Erbe für eine bessere Welt zu schaffen“ aber auch Gegenstand mehrerer Menschenrechtskontroversen, bei denen es „um die Vertreibung der lokalen Bevölkerung, eine missbräuchliche Arbeitskultur und den Einsatz von Überwachungstechnologien geht“. Die Pläne zum Bau von Neom sehen die Zwangsumsiedlung von 20.000 alteingesessenen Beduinen vor. Seit Anfang 2021 sollen mehrere Dörfer in der Gegend ganz oder teilweise abgerissen und die Bewohner zwangsumgesiedelt worden sein. 2022 wurden angeblich mehrere protestierende Bewohner zum Tode oder zu extrem langen Haftstrafen verurteilt.