Das Gegenteil ist jedoch der Fall, wenn man sich die Entwicklung der Baubranche zu Gemüte führt. Die Bautätigkeit in Südtirol hat in den vergangenen 20 Jahren empfindliche bis drastische Einbußen hingenommen – je nachdem, welche Bereiche man unter die Lupe nehmen möchte. <BR /><BR />Im Zeitraum von 20 Jahren ist die rückläufige Tendenz sowohl bei den erfolgten Bauabschlüssen von Wohngebäuden wie auch bei gewerblichen und öffentlichen Bauten klar ersichtlich, wie die ASTAT-Datenlage aufzeigt. Wurden 2008 noch nahezu 2 Mio. Kubikmeter an Wohnraum neu geschaffen, fiel dieser Wert im vergangenen Jahr 2023 auf knapp 650.000 Kubikmeter. Die Anzahl der Neubauten fiel im vergangenen Jahr mit 268 deutlich geringer aus als in den Jahren zuvor mit durchschnittlich 450 Neubauten pro Jahr. Recht konstant blieben dagegen im Verlauf der 20 Jahre die zu Wohnzwecken nutzbaren Erweiterungsbauten, während bei den Erweiterungen für gewerbliche oder öffentliche Zwecke auch ein klares Minus feststellbar ist.<BR /><BR />Bei der Betrachtung der ausgestellten Baugenehmigungen ergibt sich ein differenzierteres Bild bei den gewerblichen und öffentlichen Bauten, die Entwicklung bei den Wohngebäuden entspricht hierbei jener der Bauabschlüsse.<BR /><BR />Die größte Bautätigkeit im Jahr 2023 gab es im Pustertal zu verzeichnen, vor allem die Gesamtkubatur der abgeschlossenen Neubauten, die unter dem Bereich „Nicht-Wohngebäude“ klassifiziert sind, erweist sich als mehr als doppelt so hoch im Vergleich zu allen anderen Bezirken. Das Pustertal boomt, das Wipptal und der Vinschgau dagegen hinken hinterher.<BR /><BR />Das gesammelte Datenmaterial zeigt auch die Nutzung des vorhandenen Wohnraums, den deutlich gestiegenen Bedarf an Wohnungen für Ein- und Zweipersonenhaushalte sowie die unterschiedlichen Preiskategorien für Wohnraum auf. Seit dem fernen Jahr 1981 hat sich der Anteil an unbewohnten Wohnungen bei mehr als 12 Prozent eingependelt. <BR />Am tiefsten muss man für eine neue Wohnung in den Ballungsräumen rund um Bozen, Meran und Bruneck sowie Gröden, Gadertal und Hochpustertal in die Tasche greifen, am günstigsten ist Wohnraum in den Randgebieten des Vinschgaus, des Unterlands und im Ahrntal zu haben. In jenen peripheren Gemeinden kann der Quadratmeterpreis für gut erhaltene Wohnungen bei der Hälfte im Vergleich zu den teuersten Lagen im Lande liegen. Ähnlich verhält es sich mit den Mietpreisen.