Bereits um 12 Uhr zu Mittag wurde im Senat die Vertrauensfrage zur sogenannten „Riforma BCC“ – in der auch der südtirolspezifische Passus enthalten ist - gestellt. Danach legten die einzelnen Fraktonssprecher den Zeitpunkt für die Stimmabgabeerkärung fest – diese wurde auf 17 Uhr anberaumt. Und danach wurde gewählt.Nun steht das Ergebnis fest. Das italienische Parlament hat die italienische Bankenreform genehmigt und damit auch die Autonomie für die 47 heimischen Raikas, die demnach eine eigene Landesgruppe bilden dürfen. Wer diese leiten wird und wie die eigene Landesgruppe im Detail organisiert wird, muss in den kommenden Monaten geklärt werden. Das Ergebnis der Abstimmung: 171 Senatoren haben für die Reform gestimmt, 105 dagegen. Enthaltung gab eine einzige."Großer Erfolg für Raiffeisen""Wir sehen dies als großen Erfolg für Raiffeisen, aber auch für das heimische Genossenschaftswesen und für Südtirol", erklärt Herbert Von Leon, Obmann des Raiffeisenverbandes, in einer Stellungnahme.Nach monatelangen Verhandlungen sei es nun gelungen, eine autonome Lösung für die Raiffeisenkassen gesetzlich zu verankern. „Wir konnten dabei auf die volle Unterstützung seitens der Zentralverbände und besonders des Landeshauptmannes Arno Kompatscher und der Südtiroler Parlamentarier zählen“, so Von Leon. Die von der italienischen Regierung in die Wege geleitete Reform ziele darauf ab, die Effizienz und die Wettbewerbsfähigkeit der italienischen Genossenschaftsbanken zu steigern und Kosten zu senken. Dabei habe Raiffeisen Südtirol von Beginn an eine eigene Bankengruppe gefordert und auf die Solidität und die besonderen Eigenheiten wie Sprache, Geschichte und Marke des Raiffeisensystems in Südtirol verwiesen.SVP-Senatoren: "Eigenständigkeit und Tradition der Raiffeisenkassen gesichert"Auch die Südtiroler Senatoren in Rom, Hans Berger und Karl Zeller, haben sich in einer Aussendung zur genehmigten Reform geäußert."Die Autonomiefraktion hat für die Reform der italienischen Genossenschaftsbanken gestimmt und der Regierung das Vertrauen ausgesprochen. Im Rahmen der parlamentarischen Debatte ist es uns in Zusammenarbeit mit den SVP-Parlamentariern in der Abgeordnetenkammer nicht nur gelungen, den Südtirol-Passus in den Gesetzestext wieder einzubauen, sondern die Sonderregelung für die Südtiroler Raiffeisenkassen sogar zu verbessern", so die Senatoren.Die Regierung Renzi habe die Sonderrolle des Südtiroler Raiffeisensystems anerkannt und eine nur für Südtirol geltende Sonderregelung eingeführt, die die Eigenständigkeit und Tradition unserer Raiffeisenkassen sichert.Auch die Banca d’Italia habe sich für eine Sonderregelung ausgesprochen, da es sich um ein sehr solides Bankensystem handelt. "Die Südtiroler Raiffeisenkassen bleiben somit autonom und müssen sich nicht einer gesamtstaatlichen großen Genossenschaftsbankengruppe anschließen". sor/stol