„Gut die Hälfte des Jahres mussten wir Strom zu Börsenpreisen zukaufen, um unsere Mitglieder mit Energie zu versorgen, die dafür aber nicht mehr zahlen mussten als sonst“, fügt Präsident Roland Graf hinzu. <BR /><BR /> „Deshalb hat die Genossenschaft 2022 auch mit einem Minus von etwa 1,2 Millionen Euro abgeschlossen.“<BR /><BR />Nach den ergiebigen Regenfällen in den vergangenen Tagen sind Roland Graf und der Mooser Bürgermeister Gothard Gufler aber zuversichtlich, dass die Geldmühle Wasserkraft, die von außen mit Argusaugen betrachtet wird, langsam wieder zu mahlen beginnt. „Hinzu kommt noch etwas Wasser von der Schneeschmelze“, sagt der Erste Bürger des Hinterpasseiers. „Es ist aber nicht viel zu erwarten, weil es nur wenig geschneit hat.“ <BR /><BR />Bis November 2022 wurden die EUM-Mitglieder nur mit dem in den E-Werken Bergkristall-Stieber (EUM-Beteiligung: 53 Prozent) und Rabenstein (42) produzierten Strom versorgt, dann kam das neue Kraftwerk Schmiede (57) dazu. „Normalerweise produzieren wir allein im E-Werk Bergkristall-Stieber durchschnittlich 44 bis 45 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr, 2022 waren es aber nur etwa 27 Millionen“, rechnet EUM-Chef Graf vor.<BR /><BR /><embed id="dtext86-59579901_quote" /><BR /><BR /> „Die Produktion in den E-Werken Bergkristall-Stieber und Rabenstein war in den vergangenen Wochen und Monaten zum Teil nur sehr gering, das Kraftwerk Schmiede stand sogar einige Zeit still. Auch anderen Werken im Hinterpasseier ist es ähnlich ergangen“, fügt Gufler hinzu. <BR /><BR />Für die Gemeinde Moos, die an mehreren E-Werken beteiligt sei, habe der Rückgang der Stromproduktion fatale finanzielle Folgen: „Wir hatten große Probleme, den heurigen Haushalt zu erstellen. Mehrere Projekte mussten leider hinten angestellt werden, weil einfach das Geld fehlt“, betont Gothard Gufler. „Bei den E-Werken und Genossenschaften scheint eben nicht nur die Sonne, es gibt auch schlechte Zeiten, die wir dann als beteiligte Gemeinde zu spüren bekommen. Deshalb muss die Gemeindenfinanzierung dahingehend unbedingt angepasst werden, denn es darf kein finanzielles Vakuum entstehen.“<h3> Nicht nur Wassermangel sorgt für spürbare Einbußen</h3>Die Zuweisungen für Stromgemeinden seien bekanntlich sehr gering, wenn aber die Stromeinnahmen einbrechen, „müssen wir vom Land finanziell einfach besser behandelt werden“. Dass das Stromgeschäft nicht mehr so rosig sei wie in der Vergangenheit, sei neben dem Wassermangel auch anderen Umständen geschuldet: Die öffentlichen Förderungen für die E-Werke (Grünzertifikate) seien bis zu 90 Prozent weggefallen, weiß Bürgermeister Gufler. Und die erhöhten Strompreise wegen des Ukraine-Krieges und die damit zusammenhängende Strompreisdeckelung seitens des Staates hätten der Stromwirtschaft geschadet. <BR /><BR /><embed id="dtext86-59579907_quote" /><BR /><BR />Auch die EUM braucht dringend Einnahmen: „Wir als Genossenschaft sind ja auch für das gesamte Stromnetz verantwortlich und müssen entsprechende Investitionen tätigen, aufgrund der negativen Bilanz müssen wir erst schauen, was in Sachen Netzinstandhaltung möglich ist“, betont EUM-Präsident Graf. <BR /><BR />„Und zudem stehen die Sanierung und der Ausbau des Fernheizwerks in Pfelders an, das in die Jahre gekommen ist, was auch rund 1,5 Millionen Euro kosten wird“, kündigt er an. „Wichtig sind die Erneuerung der gesamten Steuerung und die Verwirklichung eines Pufferspeichers.“ Großes Ziel sei es, heuer die Projektierung abzuschließen und im nächsten Jahr dann die Arbeiten anzugehen.<BR />