Geld investieren und schnell hohe Renditen erzielen: Mit diesem Versprechen bringen Betrüger immer häufiger Verbraucher um ihr Erspartes – auch in Südtirol. Die Vorgehensweise ist dabei äußerst gewieft. „Der Täter baut über Monate ein Vertrauensverhältnis mit dem Opfer auf, um an möglichst viel Geld heranzukommen“, so Gunde Bauhofer.<h3>Giorgia Meloni wirbt für Plattform</h3>Zunächst nehmen Vermittler über Anrufe, SMS oder WhatsApp Kontakt auf und machen auf eine Webseite für Geldanlagen aufmerksam. Diese Seiten sind täuschend echt gestaltet und ähneln bekannten Handelsplattformen. Teilweise werben die Betrüger sogar mit gefälschten Aussagen prominenter Persönlichkeiten. „Uns wurde auch ein manipuliertes Video gezeigt, in dem die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni die Plattform lobt“, berichtet Bauhofer.<BR /><BR /><embed id="dtext86-70509261_quote" /><BR /><BR />Schließlich schlagen die Berater vor, einen kleinen Betrag – in der Regel 250 Euro – auf der Trading-Plattform zu investieren. Um das Vertrauen zu gewinnen und zu weiteren „Investitionen“ zu drängen, wird Betroffenen ein Depot mit falschen Gewinnen gezeigt. „In Wirklichkeit findet kein Handel statt“, so Bauhofer. <h3> Probleme bei Auszahlung</h3>Fordern die Opfer eine Auszahlung ihrer angeblichen Gewinne, beginnen die Probleme: Es heißt, es müssten zunächst Steuern oder Bearbeitungsgebühren gezahlt werden. Manche Betroffene werden sogar mit angeblichen Geldwäsche-Vorwürfen oder rechtlichen Konsequenzen unter Druck gesetzt.<BR /><BR />In einem späteren Stadium – oft Monate nach dem ersten Kontakt – melden sich angebliche Anwaltskanzleien oder Aufsichtsbehörden. Sie behaupten, ein Konto im Namen der betroffenen Person entdeckt zu haben. Um an das dort angeblich vorhandene Geld zu kommen, sei jedoch eine weitere Zahlung nötig – meist für Steuern oder Gebühren.<h3>Gesamte Ersparnisse verloren</h3>In einigen Fällen verloren Südtiroler über 100.000 Euro. „Das sind Summen, die das ganze Leben verändern können“, sagt Bauhofer. Viele Opfer schweigen aus Scham, doch genau das sei falsch: „Je mehr über solche Betrugsfälle gesprochen wird, auch im privaten Umfeld, desto weniger Chancen haben die Täter. Information ist hier der wirksamste Schutzmechanismus.“<BR /><BR />Die VZS rät dringend davon ab, auf Anraten von Personen zu investieren, mit denen man ausschließlich über WhatsApp oder soziale Netzwerke kommuniziert hat. Zudem sollte niemand Fremden Zugriff auf den eigenen Computer gewähren oder auf deren Anweisung hin Software installieren.