Zwar sind Nachtfahrten mit dem E-Lkw über den Brenner seit einigen Jahren möglich, jedoch scheiterten bislang Fernfahrten an geeigneten Fahrzeugen und einer ausreichenden Ladeinfrastruktur. Neueste Modelle können das ändern. Der Münchner Nutzfahrzeugbauer MAN etwa produziert seit 2025 einen E-Truck in Serie, der mit einer Zwischenladung Tagesreichweiten von bis zu 800 Kilometern erreicht. <h3> E-Lkw entlasten Verkehr, senken CO2 und Lärm</h3>„Elektrische Schwerlastlogistik revolutioniert den Straßengüterverkehr, selbst unter anspruchsvollsten topografischen Bedingungen, die in alpinen Regionen vorherrschen“, sagt Frederik Zohm, Vorstand Forschung & Entwicklung bei MAN. Dies wolle man durch Pilotprojekte wie dieses beweisen. <BR /><BR />E-Trucks können dank der Ausnahme auch nachts entlang des Brennerkorridors von Rosenheim bis Bozen fahren und so den Verkehr am Tag entlasten. Eine Modellrechnung des Herstellers zeigt: Bereits 300 E-Trucks könnten die Blockabfertigung am Tag in Kufstein um bis zu eine Stunde verringern.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1193805_image" /></div> <BR /><BR />Zudem spart jeder E-Lkw im Schnitt rund 95 Tonnen CO2 pro Jahr – bei einer jährlichen Fahrleistung von 110.000 Kilometern. „Schon bei 300 Fahrzeugen täglich ergibt sich ein jährliches Einsparpotenzial von bis zu 28.000 Tonnen CO2, was dem Ausstoß einer Kleinstadt entspricht“, heißt es von MAN.<BR /><BR />Batterieelektrische Lkw sind zudem deutlich leiser. In Tests wurde der E-Truck bei beschleunigter Anfahrt als etwa halb so laut wahrgenommen wie ein Diesel-Lkw. Die Pegeldifferenz liegt bei rund zwölf Dezibel.<h3> Wirtschaftlicher Vorteil durch Mautbefreiung</h3>Der Einsatz von E-Lkw auf der Brennerroute lohnt sich laut Spediteuren auch finanziell. In Deutschland profitieren batterieelektrische Lkw von einer vollständigen Mautbefreiung. Auch in Österreich gibt es deutliche Preisnachlässe, was die Wirtschaftlichkeit weiter erhöht.<BR /><BR />„Für uns ist klar: Wenn wir den Wandel zur klimafreundlichen Logistik schaffen wollen, brauchen wir Lösungen, die im Alltag funktionieren – über Landesgrenzen hinweg und ohne Einschränkungen beim Serviceversprechen“, sagt Georg Dettendorfer, Geschäftsführer der Spedition Dettendorfer.