<b>Herr Pinzger, der HGV hatte bei der Erstellung der neuen Landesregierung eine Trennung von Tourismus und Landwirtschaft gefordert, da man in den vergangenen 5 Jahren nicht sehr glücklich damit war, dass beide Bereiche in einer Hand – sprich in der Hand von Landesrat Arnold Schuler - waren. Nun hat Landeshauptmann Arno Kompatscher trotzdem beide Bereiche wieder einem Landesrat zugeteilt. Was sagen Sie dazu?</b><BR />Manfred Pinzger: Wir haben in den vergangenen Jahren, dass es viele Reibungspunkte zwischen dem Tourismus und der Landwirtschaft gibt.<BR /><BR /><embed id="dtext86-63096407_quote" /><BR /><BR /><b><BR />Nämlich?</b><BR />Pinzger: Grundsätzlich stimmt es ja, dass Tourismus und Landwirtschaft sich gut ergänzen, wenn man an die landwirtschaftlichen Produkte und die Regionalität denken, da gibt es viele Berührungspunkte. Aber wenn wir den Bereich der Beherbergung denken, dann gab es viele Reibereien, man braucht nur an das Landestourismus-Entwicklungskonzept (LTEK) und die bevorzugte Schiene für den Urlaub auf den Bauernhof denken. Da waren wir ganz und gar nicht glücklich damit. Es gab ja für dieselben Bereiche in der Beherbergung unterschiedliche Regelungen, die zu Ungunsten für unsere Betriebe ausgefallen sind. Für dieselbe Tätigkeit braucht es aber dieselben Rahmenbedingungen. Ausgehend von dieser Erfahrung der vergangenen 5 Jahren wäre uns eine andere Ressortverteilung lieber gewesen und nicht wieder Tourismus und Landwirtschaft in einer Hand.<BR /><BR /><b>Was bedeutet das nun für die kommenden 5 Jahre. Der Landeshauptmann hat ja dem designierten Landesrat Luis Walcher die Bereiche Tourismus und Landwirtschaft zugewiesen?</b><BR />Pinzger: Natürlich kann es immer wieder zu Reibereien kommen, auch der zuständige Politiker kommt dann immer wieder in Bedrängnis. Eine solche Zusammenlegung ist also weder für die 2 Sektoren noch für den zuständigen Politiker von Vorteil. Aber es bleibt zu hoffen, dass wir künftig wieder zu einer normalen Arbeit, zu einer normalen Kooperation zurückkommen könnten.<BR /><BR /><embed id="dtext86-63096408_quote" /><BR /><BR /><b><BR />Sie glauben also, dass der designierte Landesrat Walcher besser zwischen dem Tourismus und der Landwirtschaft vermitteln kann als Arnold Schuler? Luis Walcher war ja Kandidat des Bauernbundes…</b><BR />Pinzger: Luis Walcher hat sich sofort nach der Nominierung im SVP-Parteiausschuss mit mir zusammengesetzt und betont, dass er eine ausgleichende Rolle zwischen Tourismus und Landwirtschaft einnehmen möchte. Wir werden Luis Walcher sicherlich nicht vorverurteilen, sondern ihn an seinen Taten messen. Er hat sich ja auch als Vize-Bürgermeister von Bozen immer super partes verhalten.<BR />Welche Ressortverteilung wäre dem HGV am liebsten gewesen?<BR />Pinzger: Unserer Meinung nach wären die Bereiche Tourismus und Mobilität oder Tourismus und die Urbanistik ideal gewesen für ein einheitliches Ressort, da die Symbiose größer wäre. Aber der Landeshauptmann hat nun einmal anders entschieden und das werden wir akzeptieren.