<BR /><BR />In Südtirols Privatwirtschaft sind drei Viertel der Beschäftigten tätig und gerade dort hinken die Löhne den Preissteigerungen besonders hinterher, warnt das Afi in seiner Studie. Deutlich wird dies, wenn man sich die Lohnentwicklung der vergangenen Jahre anschaut. Untersucht wurden dabei die beim NIFS/INPS gemeldeten Bruttolöhne von 2018 bis 2023, somit einschließlich Zuschlägen und Überstunden.<h3> Löhne stiegen um 11,8 Prozent, Lebenshaltungskosten um 20 Prozent</h3>Die Erhebung zeigt: Verdiente ein Beschäftigter 2018 im Schnitt 112 Euro brutto pro Tag, lag die Tagesentlohnung 2023 bei 126 Euro – ein nomineller Zuwachs von 11,8 Prozent. Im selben Zeitraum stiegen die Lebenshaltungskosten in Südtirol jedoch um 20,3 Prozent, vor allem infolge der Energiekrise 2022.<BR /><BR />„Daraus erschließt sich, dass die nominelle Lohnentwicklung in der Privatwirtschaft nur ca. 60 Prozent der Steigerung der Lebenshaltungskosten abgedeckt hat“, resümiert Afi-Direktor Stefan Perini. Je nach beruflicher Qualifikation gibt es Unterschiede. „Berufe mit höheren Qualifikationen sind weniger stark zurückgeblieben als jene mit niedrigen.“ So legten die Löhne bei Führungskräften um fast 16 Prozent zu, bei höheren Angestellten um 12,7 Prozent und bei einfachen Angestellten um 11,3 Prozent.<h3> Lohnniveau wird sich 2024 und 2025 verbessern</h3>In den vergangenen Monaten hat sich auf kollektivvertraglicher Ebene einiges bewegt: So erhöhte der Hotelier- und Gastwirteverband (HGV) das territoriale Lohnelement von 100 auf 150 Euro brutto. Auch der Handels- und Dienstleistungsverband (hds) stockte es von 8 auf 45 Euro brutto auf. „Diese Abschlüsse werden 2024 und 2025 sicher zu einem gewissen Lohnschub führen“, prognostiziert Perini. „Ob dieser jedoch ausreicht, um die Schere zwischen Löhnen und Lebenshaltungskosten zu schließen, bleibt fraglich.“<BR /><BR />Ein Rechenbeispiel verdeutlicht das Problem: Bei einem Bruttolohn von 2.500 Euro bedeuten 50 Euro mehr gerade einmal ein Plus von zwei Prozent. „Um den Abstand von rund zehn Prozent zwischen Lohn- und Preisentwicklung aufzuholen, bräuchte es einiges mehr“, so Perini. <BR /><BR />Mit gutem Beispiel gehe derzeit der öffentliche Sektor vor – „hier müsste die Privatwirtschaft nachziehen“.<BR /><BR /> <a href="mailto:redaktion@stol.it" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Sie haben Fehler entdeckt? Geben Sie uns gerne Bescheid!</a>