Bürgermeister Thomas Schuster freute sich in seiner Einleitung über den großen Zustrom zur Bürgerversammlung und hieß Landeshauptmann Arno Kompatscher und dessen Stellvertreter Daniel Alfreider willkommen.<BR /><BR /><b>„Nicht größer als eine Weltmeisterschaft“</b><BR /><BR />Landeshauptmann Kompatscher unterstrich zu Beginn seiner Ausführungen, dass in Antholz nicht Olympische Spiele stattfinden werden, sondern „nur der Biathlonbewerb der Olympischen Spiele“. Auch werden nicht mehr Zuschauer als bei einer Weltmeisterschaft zugelassen sein.<BR /><BR />Kompatscher, wie nach ihm auch Landesrat Alfreider wurden auch nicht müde zu betonten, dass viele Vorhaben, die bis 2026 umgesetzt werden, auch ohne Olympia-Teilnahme hätten verwirklicht werden müssen, aber eben mit eigenen Mitteln. Nun könnten dafür Gelder aus dem Olympiatopf eingesetzt werden. Dabei handle es sich nicht um Steuergelder, sondern um Erlöse aus den Fernsehrechten, die Italien von den zahlreichen TV- und Rundfunkanstalten kassiert.<BR /><BR /><b>Langfristig sinnvoll</b><BR /><BR />Beide Redner betonten zudem, dass diese Investitionen „langfristig Sinn machen“ – für die Mobilität im Tal oder für die Biathlonanlage, vor allem auch um letztere „als eine der schönsten Biathlonanlagen weltweit“ weiterhin wettbewerbsfähig zu halten.<BR /><BR />Die Investitionen in die Südtirol-Arena verursachten keine Folgekosten für die Gemeinde und würden die Beiträge von Seiten des Landes an die Gemeinde nicht berühren. „Die Gemeinde bekommt für ihre Projekte nicht weniger Geld, weil sie die Olympia-Gelder bekommen hat“, unterstrich Kompatscher.<BR /><BR />Beide Redner erklärten mehrmals, dass Südtirol bemüht sei, das Großereignis nachhaltig zu gestalten. „Es wird keine leichte Aufgabe“, betonte Kompatscher und Alfreider zeigte dieses Bemühen anhand der Vorhaben auf, die im Bereich Mobilität geplant sind und dort vor allem die Eisenbahn stärken sollen.Einfahrtgestaltung noch offen<BR />Bürgermeister Thomas Schuster ging dann näher auf die Vorhaben ein, die unmittelbar im Gemeindegebiet geplant sind, vor allem im Bereich Mobilität. In Kürze sollen Verkehrszählungen im Tal Daten liefern, die es ermöglichen, Verkehrsflüsse zu steuern und konkrete Maßnahmen nach tatsächlichen Erfordernissen ausrichten zu können.<BR /><BR />Ein wichtiges Anliegen sei auch der Radweg durch das Tal, wo es in einigen Abschnitten noch Probleme bei der Trassierung gibt. <BR />Was die Südtirol-Arena betrifft, so wurde mehrfach betont, dass diese dank des Ausbaus nach 2026 eine Ganzjahressportstätte werden soll.<BR />Dabei seien – abgesehen von der Waffenkammer, die die Olympiarichtlinien zwingend vorschreiben – keine „Olympia-Neubauten“ nötig.<BR />Allerdings, und darauf wurde auch später in einer kritischen Anmerkung aus dem Publikum verwiesen, werde der gesamte heutige Schießstandbereich abgerissen, darunter neue Mehrzweckräumlichkeiten eingerichtet und ein neuer Schießstand wieder draufgebaut. Dieser Ausbau des Schießstandes sei schon länger geplant gewesen und könne nun mit Olympiageldern durchgezogen werden, betonte Kompatscher.<BR /><BR /><b>Einfahrten nach Antholz und Olang</b><BR /><BR />Als ein nicht einfaches Vorhaben im Zusammenhang mit der Verbesserung der Mobilität stellt sich die Neugestaltung der Einfahrt ins Antholzer Tal heraus. Gleichzeitig mit diesem Projekt soll auch die Einfahrt nach Olang verbessert werden. Ein Planungsteam ist derzeit mit der Suche nach der besten Lösung befasst .<BR /><BR />Nach eineinviertel Stunden Referaten hatte dann das Publikum das Wort.<BR /><BR />Ebenfalls im Bereich Mobilität wurde aufgezeigt, dass die angestrebte Sanierung einer Brücke dringend notwenig sei. Diese Sanierung falle mit den Umbauarbeiten im Biathlonstadion zusammen und werde damit für belastenden Umleitungsverkehr sorgen. Landesrat Alfreider sicherte zu, gleich nach Abschluss der Planung das gesamte Vorhaben mit der Gemeinde durchgehen zu wollen.<BR /><BR />In einer weiteren Stellungnahme wurde bemängelt, dass zwar über die baulichen Maßnahmen gesprochen werde, aber zu wenig darüber, wie die neue Ganzjahressportanlage verwaltet und geführt werden soll.<BR /><BR /><b>Wünsche aus dem Publikum</b><BR /><BR />Bemängelt wurde aus dem Publikum, dass es einen Abend wie diesen und generell eine breitere Miteinbeziehung der Bevölkerung im Vorfeld der Bewerbung gebraucht hätte, so wie dies etwa in Tirol, Oslo oder München der Fall war, wo letztendlich die Austragung Olympischer Spiele abgelehnt wurde. <BR /><BR />Von Seiten des Tourismusvereins wurde gelobt, dass die Unterbringung der Athleten in bestehenden Betrieben erfolge anstatt in Olympiadörfern. Gleichzeitig wurde der allgemeine Bettenstopp kritisiert, der es kleinen Betrieben schwer bis unmöglich mache, sich qualitativ zu entwickeln, um bestehen zu können. <BR /><BR />Auch eine bessere Breitbandanbindung sei dringend notwendig. <BR />Nach beinahe 3 Stunden ging der Abend mit Applaus für die Referenten, vermutlich aber noch zahlreichen offenen Fragen bei insgesamt guter Stimmung zu Ende. <BR />