In Mailand hat am Dienstag ein Prozess gegen den Ex-Chef der vor der Pleite geretteten italienischen Bank Monte dei Paschi di Siena (MPS), Fabrizio Viola, und den früheren MPS-Verwaltungsratspräsidenten Alessandro Profumo begonnen. Die beiden Manager müssen sich wegen des Verdachts der Bilanzfälschung und der Marktmanipulation im Zuge von Derivat-Geschäften vor Gericht verantworten.Riskante Derivat-HandelsgeschäfteDie Ermittlungen waren 2015 in Siena aufgenommen worden. Dabei geht es um den Verdacht, dass 2 Derivat-Geschäfte zwischen 2011 und 2014 nicht korrekt verbucht wurden. Riskante Derivat-Handelsgeschäfte gehörten zu den Faktoren, die Monte Paschi schon vor Jahren in Schwierigkeiten brachten.3.000 Kleinanleger wollen als Nebenkläger am Prozess gegen Viola und Profumo, Ex-Chef der Bank-Austria-Mutter UniCredit, teilnehmen. Am Prozess wollen sich auch mehrere Konsumentenschutzverbände beteiligen.Älteste noch aktive Geschäftsbank der WeltDer italienische Staat bewahrte im vergangenen Jahr das traditionsreiche Institut mit einem 8 Mrd. Euro schweren Rettungspaket vor dem Kollaps. Der Staat will langfristig an seiner Beteiligung festhalten, in der Hoffnung letztendlich mit Gewinn aussteigen zu können. Monte dei Paschi di Siena gilt als älteste noch aktive Geschäftsbank der Welt.apa