Durch die gut dreistündige Veranstaltung am Samstagvormittag führte Bezirksobmann Manfred Vallazza, der den Politikern ein großes Anliegen mit auf den Weg gab: „Bitte helft uns bei den geplanten Maßnahmen in den Natura-2000-Gebieten.“ Diese seien für die Bauern im Pustertal ein äußerst großes Problem.<BR /><BR />Doch zunächst standen gleich mehrere Referate auf dem Programm. Christian Plitzner, der Direktor des Beratungsringes BRING, informierte über die staatlich vorgeschriebenen Tierhalterkurse und deren Umsetzung in den Ortsgruppe.<BR /><BR />Bauernbund-Direktor Siegfried Rinner forderte danach die Landwirte auf, sich rentenmäßig besser abzusichern. Die staatliche Bauernversicherung sehe 4 verschiedene Stufen vor, wobei fast 70 Prozent der Bauern in der niedrigsten Stufe versichert seien. „Wer wenig einzahlt, erhält aber nur wenig Rente“, sagte Rinner. Für die niedrigste Stufe seien derzeit Renten von monatlich etwa 370 Euro vorgesehen. Daher warb er für eine höhere Beitragseinzahlung und wies die Bauern zugleich auf die Möglichkeiten der Zusatzrente hin, für die es von der Region ordentliche Beiträge gebe. Informationen gab der Direktor zudem zu den Sozialleistungen des Staates und des Landes.<h3> Eindringlicher Appell des Landestierarztes</h3>Angesichts der Tierseuchensituation in Mitteleuropa richtete Landestierarzt Dr. Paolo Zambotto einen eindringlichen Appell an die Bauern, derzeit keine Tiere vom Ausland einzukaufen. Besonders brennend sei die Lage bei der Maul- und Klauenseuche (MKS), die vor allem in Ungarn und der Slowakei wüte. Er sei sich sicher, dass Italien seine Grenzen für Tiereinfuhren sofort schließe, wenn in Österreich ein Fall auftrete, sagte Dr. Zambotto. Für Südtirol könne das insofern ein Problem sein, dass Vieh, das hinter der Grenze alpt, nicht mehr rückgeführt werden kann. Trete ein MKS-Fall in Südtirol auf, stehe sowieso alles still: Die Tiere müssten in den Ställen bleiben und ein Almen sei unmöglich. Ein weiteres Problem sei die Blauzungenkrankheit, sagte der Tierarzt. In Österreich grassiere die Seuche. Pustertaler Bauern, die ihr Vieh auf österreichische Almen bringen, empfahl er eine Impfung der Tiere.<BR /><BR />„Südtirols Landwirtschaft hat beste Voraussetzungen für eine gute Zukunft“, sagte Landesrat Luis Walcher im Anschluss. Die Landwirtschaft präge weiterhin das Land, und während es anderswo in Europa ein Bauernsterben gebe, bleibe bei uns die Zahl relativ stabil. Der Landesrat erläuterte auch die Anhebung einzelner Förderungen im heurigen Jahr. Ab 2026 solle es dann neue Prämien für die Tierzucht geben. „Die Viehwirtschaft muss wieder einen Platz in unserer Südtiroler Gesellschaft bekommen“, sagte Walcher. Was den Borkenkäfer betreffe, so wüte dieser weiterhin in unseren Wäldern, meinte der Landesrat, der in diesem Zusammenhang für eine bessere Pflege des Waldes warb. Um Waldbränden vorzubeugen, sei der Bau von Speicherbecken in den Wäldern nötig, um so im Notfall genügend Löschwasser vor Ort zu haben. <BR /><BR />Walcher wandte sich zudem gegen einen Abverkauf der Höfe und mahnte eine noch engere Zusammenarbeit zwischen der Landwirtschaft und dem Tourismus an. Ein Zuviel an Tourismus sehe er übrigens nicht, vielmehr herrsche ein Zuviel an Verkehr im Land – und der seit großteils hausgemacht.