Der Wettbewerb im Land wird härter. Vor allem für die vielen kleinen und mittleren Südtiroler Betriebe wird es immer schwerer, Aufträge an Land zu ziehen. Es ist Aufgabe der Politik, den heimischen KMUs reelle Chancen für den Zugang zum öffentlichen Vergabemarkt zu geben. Davon profitiert die Südtiroler Wirtschaft, aber auch die lokalen öffentlichen Verwaltungen – eine Win-Win Situation entsteht. „Es hat sich gezeigt, dass Vergabeentscheidungen, die nur nach dem billigsten Preis getroffen wurden, sehr häufig auch mit entsprechenden Qualitätseinbußen verbunden waren und die Anschaffungen letztendlich sogar verteuerten“, warnt Handelskammerpräsident Michl Ebner.Die Vergabe von öffentlichen Aufträgen an Südtiroler Firmen sichert lokale Arbeitsplätze. Wertschöpfung und Gewinne sowie Einnahmen aus Steuern und Abgaben bleiben im Land. Zu den Vorteilen eines nachhaltigen Vergabewesens zählen auch die kurzen Wege. Dazu muss die Arbeitsleistung jedoch von Südtiroler Firmen erbracht werden können. Öffentliche Aufträge mit einer Summe von 818 Millionen Euro vergeben2013 wurden nach Angaben der AOV (Agentur für die Verfahren und die Aufsicht im Bereich öffentliche Bau-, Dienstleistungs- und Lieferaufträge) öffentliche Aufträge mit einer Summe von 818 Millionen Euro vergeben.Von den 818 Millionen gingen 68,3 Prozent an heimische Unternehmen, 25,5 Prozent an Firmen aus anderen italienischen Provinzen und 6,2 Prozent an ausländische Betriebe. Sieben von zehn öffentlichen Aufträgen bleiben damit im Land. Bei der Vergabe von Arbeiten und Dienstleistungen ist der Prozentsatz der Aufträge an Südtiroler Firmen wesentlich höher als bei der Vergabe von Lieferungen. 83,7 Prozent der Arbeiten, 68 Prozent der Dienstleistungen und nur 36,8 Prozent der Lieferungen gehen an heimische Unternehmen.Die Zahlen sind dennoch mit Vorsicht zu genießen, da allein anhand des Zuschlags nicht festgestellt werden kann, ob und an wen Aufträge weiter gegeben werden. Durch die Vergabe an Subunternehmen ist man nicht sicher, ob die Wertschöpfung auch wirklich im Land bleibt.