Mit einem Reingewinn von 207,5 Millionen Euro (plus 7,2 Prozent) erzielten die 39 Raiffeisenkassen das beste Ergebnis in ihrer Geschichte. Gemeinsam mit der Raiffeisen Landesbank belief sich das Jahresergebnis der gesamten Raiffeisen-IPS-Gruppe auf 232,1 Millionen Euro – ein Plus von 6,1 Prozent im Vergleich zu 2023.<BR /><BR /> Die harte Kernkapitalquote der Raiffeisenkassen stieg um 1,7 Prozentpunkte auf 27,2 Prozent. Die Kundeneinlagen erhöhten sich um 6,5 Prozent auf 13,6 Milliarden Euro, während das Kreditvolumen leicht auf 9,2 Milliarden Euro zurückging (minus 1,3 Prozent). <BR /><BR />Ein wesentlicher Grund für das gute Ergebnis der Banken war das auch 2024 noch hohe Zinsniveau. Wie viele Banken in Europa profitierten auch die Raiffeisenkassen von den Leitzinserhöhungen der Europäischen Zentralbank in den Jahren 2022 und 2023. Höhere Kreditzinsen steigerten das Zinsergebnis deutlich – ein zentraler Ertragsposten. <BR /><BR />Nach dem Hoch hat sich das Zinsniveau mittlerweile normalisiert – die Folge: schrumpfende Zinsmargen und spürbarer Druck auf die Erträge vieler Banken. <BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-70259005_quote" /><BR /><BR /> Darauf wies auch Raiffeisen-Generaldirektor Robert Zampieri in seinen Ausführungen hin: „Künftige Herausforderungen werden nicht ausbleiben – etwa durch eine veränderte Zinslandschaft, steigende Kosten und Fragen zur Nachhaltigkeit des aktuellen Ertragsniveaus.“<BR /><BR />Mit ihren 164 Geschäftsstellen sind die Raiffeisenkassen in 103 Südtiroler Gemeinden vertreten – das entspricht der Präsenz in fast 90 Prozent aller Gemeinden. Die Mitgliederzahl stieg 2024 um rund 2.500 auf 83.870 Personen.<h3> Die landwirtschaftlichen Genossenschaften</h3>Etwa 30 Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung der Mitgliedsgenossenschaften stammt aus der Landwirtschaft. Innerhalb dieses Sektors war der Obstbereich mit 54 Prozent Anteil besonders dominant, gefolgt von der Milchwirtschaft (30 Prozent) und dem Weinbau (14 Prozent).<BR /><BR />2024 profitierte die Obstwirtschaft von akzeptablen Marktpreisen und einer geringeren Konkurrenz aus anderen EU-Ländern. Die Auszahlung an die Mitglieder belief sich auf 529 Millionen Euro netto. Auch die Molkereien konnten ihre Position behaupten und schütteten stabile 262,4 Millionen Euro aus. In der Weinwirtschaft kam es trotz sensibler Preisentwicklungen zu einem leichten Plus bei der Auszahlungssumme (99,9 Mio. Euro, plus 1,5 Prozent).<BR /><BR /><embed id="dtext86-70259006_quote" /><BR /><BR />„Die Entwicklungen zeigen, wie wichtig die Genossenschaften für die landwirtschaftliche Wertschöpfung sind – und damit auch für das wirtschaftliche Rückgrat vieler ländlicher Regionen“, so Raiffeisen-Obmann Herbert Von Leon.<BR /><BR />Neben den beiden Hauptsektoren Finanzen und Landwirtschaft leisten auch die übrigen Bereiche – Soziales & Non-Profit, Energie & Wasser, Konsum & Dienstleistungen – ihren Beitrag. Diese drei Bereiche kommen gemeinsam auf rund 14 Prozent der Bruttowertschöpfung.<BR /><BR />Zentrale strategische Schritte seien 2024 ebenfalls gesetzt worden: Mit der Eingliederung der Raiffeisen Energy in den Südtiroler Energieverband (SEV) erhalten Energiegenossenschaften künftig „einen einzigen schlagkräftigen Ansprechpartner“, so Zampieri. „Außerdem wurde mit der Übernahme der Mehrheit an der Unternehmensberatung ROI Team Consultant GmbH das Beratungsangebot für Mitglieder neu aufgestellt.“<h3> Jeder dritte Südtiroler in einer Raiffeisen-Genossenschaft</h3>Ende 2024 zählte der Raiffeisenverband 359 Mitgliedsgenossenschaften mit knapp 200.000 Einzelmitgliedern – das entspricht etwa einem Drittel der Südtiroler Bevölkerung. <BR /><BR />Bei der Vollversammlung sprach auch Stefan Müller, Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB). In seinem Vortrag über „Politik und Wirtschaft in unsicheren Zeiten“ plädierte er für europäische Kooperation und wachstumsfreundliche Reformen. <BR /><BR />Genossenschaften bezeichnete Müller dabei als Vorbild für Stabilität und Zukunftsfähigkeit.