„Wir sind sehr zufrieden mit der Sommersaison und mit den Buchungen“, sagt Geschäftsführer Martin Pichler vom Reisebüro Pichler. Auffällig sei, dass besonders die Flüge ab Bozen sehr gut angenommen würden. „Dadurch ergibt sich, dass mehr Italien gebucht wird, auch Kroatien oder Ibiza, aber eben nicht so sehr Griechenland, das von Bozen aus nicht angeflogen wird“, berichtet der Präsident der Reisebüros im Handels- und Dienstleistungsverband. Die Buchungen bei ihm in Bozen seien fast wieder auf dem Niveau von vor der Corona-Zeit.<BR /><BR />Auch Fernreisen seien wieder gefragt. „Japan ist gerade sehr in, für Zentral- und Südafrika gibt es gerade keine Flüge mehr.“ Auch Amerika werde gebucht. Momentan „out“ hingegen ist Kuba: „Weil man nicht mehr direkt von Kuba nach Amerika weiterreisen darf, sondern nun ein eigenes Visum dafür braucht“, berichtet Pichler.<BR /><BR />Und wie sieht es mit den gestiegenen Lebenskosten aus, wie wirken sich diese auf das Reisverhalten aus? „Wir merken ehrlich gesagt wenig davon, die Menschen geben gutes Geld fürs Reisen aus. Am ehesten sehen wir Unterschiede bei Familien, die vielleicht nur mehr eine statt 2 Wochen Urlaub machen“, berichtet er. Es würde auch kurzfristiger gebucht, was gerade Flugpreise verteuere. Wenn man langfristig plane, könne man nach wie vor günstig in den Flieger steigen: Etwa um 1000 Euro nach Japan, rechnet Pichler vor. Ab Bozen seien die Ticketpreise angemessen. „Über kurz oder lang müssen die Billigflüge ohnehin vom Tisch sein, wenn wir schon Nachhaltigkeit wollen, aber das ist Sache der Politik“, sagt er.<BR /><BR />Die Reisebürobranche habe die Zeit der Pandemie insgesamt gut überstanden, auch dank der finanziellen Unterstützungen. Geschlossen habe in der Landeshauptstadt bislang nur ein Büro, aber wegen fehlender Nachfolger. Der Personalmangel habe anfangs Schwierigkeiten gemacht, da die Menschen in andere Branchen abgewandert seien. So habe man sich anpassen müssen und teils aus der Not eine Tugend gemacht: „Wir arbeiten beispielsweise nachmittags nur noch auf Termin. Die Kunden schätzen das sehr, da man so mehr Zeit hat“, erläutert Martin Pichler.