Benko, der bei der Signa offiziell keine Funktion mehr bekleidet hat und auch nicht als Begünstiger der 4 in seinem Umfeld bekannten Privatstiftungen geführt wird, veranlasste und erhielt immer wieder hohe Zahlungen, auch in Millionenhöhe. <BR /><BR /><b> <a href="https://www.stol.it/tag/Rene%20Benko" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Hier lesen Sie alles rund um die Festnahme von René Benko in der vergangenen Woche.</a></b><h3> Die fast 40-seitige Festnahmeanordnung enthält brisante Details</h3>Gleichzeitig, so der Verdacht, soll der mittlerweile zahlungsunfähige Firmengründer Vermögen verschleiert haben, um es dem Zugriff durch Masseverwalter und Gläubiger zu entziehen. Die insolvente Immobiliengruppe hinterlässt Milliardenschulden.<BR /><BR />Die fast 40-seitige Festnahmeanordnung enthält brisante Details - etwa zu den prunkvollen Anwesen der Gesellschaft Villa Eden Gardone am Gardasee: Die Luxemburger Besitzgesellschaft der Villen soll wenige Monate vor der Insolvenz der Signa Holding Ende 2023 um mehr als 46 Millionen Euro von der Holding an die Ingbe Privatstiftung, benannt nach René Benkos 74-jähriger Mutter Ingeborg, verkauft worden sein, berichtet das deutsche Magazin „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe.<h3> Ermittler fanden eine E-Mail, die Benko vor dem Deal an sich selbst verschickt haben soll</h3> „Bezahlt“ worden sei mit Anteilen an der Immobilientochter Signa Prime, die kurz darauf Insolvenz anmeldet und daher aus Sicht der Staatsanwaltschaft keinen wirklichen Gegenwert darstellte.<BR /><BR />Niemand habe den Preis geprüft, kein Geschäftsführer verhandelt oder die Transaktion initiiert, wird dem Magazin zufolge ein Topmanager zitiert. Die Ermittler fanden eine E-Mail, die Benko sich nur Tage vor dem Deal an sich selbst verschickt haben soll, mit dem Betreff: „prime und eih aktien gegen villa eden“. Ein Manager schrieb Benko den Angaben zufolge, der Kaufvertrag brauche nur eine Stunde, er müsse „nur final wissen welche Gesellschaft(en) du zu welchem Preis verkaufen willst ...“.<h3> „Das macht die Mama“</h3>Die Ermittler hegen den Verdacht, dass Vermögen im Kreis verschoben wurde. Kurz vor den Signa-Insolvenzen habe Benko etwa von seinem Privatkonto 4 Jahresmieten für seinen ehemaligen Wohnsitz in Innsbruck überwiesen, insgesamt 360.000 Euro. <BR /><BR />Das Geld stamme, so die Vermutung, vor allem aus einem unbesicherten Darlehen der familiären Laura Privatstiftung (LPS), benannt nach Benkos ältester Tochter Laura. Das soll auch für die 2 Millionen Euro gelten, die im Jänner 2023 unter dem Verwendungszweck „Eigenkapital für Immobilieninvestments“ an Benkos Ehefrau Nathalie gingen – gebucht von Benkos Privatkonto, wo zuvor am selben Tag ein noch höheres Darlehen der Laura Stiftung eingegangen sei. <BR /><BR />Zwischen 2018 und 2023 soll Benko 15,5 Millionen Euro an Nathalie gezahlt haben, zusätzlich zum monatlichen Basisunterhalt von 10.500 Euro.<h3> Geld wohl nicht „vom Himmel“ gekommen</h3>Signa-Investor Hans Peter Haselsteiner, Generalbevollmächtigter und Großaktionär des österreichischen Bauriesen Strabag, habe der Staatsanwaltschaft laut dem Dokument zu Protokoll gegeben, Benko habe ihm zu Vereinbarungen gesagt: „Das macht die Mama.“ Das Geld der Mutter sei aber wohl nicht „vom Himmel“ gekommen.<BR /><BR />Mit den eigenen Einkünften soll Benko jedenfalls schon vor der Insolvenz nur einen Bruchteil der Familienausgaben bestreiten haben können. Laut „Soko Signa“ konnte er den Unterlagen zufolge 2022 nur ein Viertel der Aufwendungen für sich und seine Familie aufbringen, 2023 nur noch rund ein Fünftel (21 Prozent). <BR /><BR />Der Rest sei „vorgeblich“ beispielsweise durch Darlehen oder „Überträge“ finanziert worden. Mal habe die Mutter an René Benko demnach mehr als eine Million Euro, mal 30.000 Euro im Zeitraum November 2023 und Februar 2024 überwiesen, als das Signa-Konsortium gerade in Insolvenzen stürzte. <BR /><BR />Die Formulierungen für die Verbuchung der Gelder als „Darlehen“ oder „Übertrag“ halten die Ermittler für „nicht nachvollziehbar“. Denn Mutter und Sohn hatten erst nachträglich Ende Jänner 2024 eine Schenkungsvereinbarung geschlossen, die sich explizit auch auf diese Zeiträume bezog.