Der Einfluss der US-Regierung als wichtiger Anteilseigner in einer Reihe staatlich geretteter Firmen werde durchleuchtet, erklärte der Chefaufseher für das 700 Milliarden Dollar schwere Rettungsprogramm (Tarp), Neil Barofsky, am Donnerstag (Ortszeit). Dazu zähle auch die Entscheidung des GM-Managements gegen einen Verkauf der Opel-Tochter und die mögliche Einflussnahme der Politik darauf.Die überraschende Absage des Opel-Verkaufs durch den US-Mutterkonzern GM hatte in Deutschland für Entrüstung gesorgt.US-Präsident Barack Obama hatte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel laut ihrem Sprecher in einem Telefonat persönlich bestätigt, er sei nicht in die Entscheidung des GM-Verwaltungsrats eingebunden gewesen.Nach monatelangen Verhandlungen hatte der GM-Verwaltungsrat am Dienstag vor einer Woche völlig unerwartet den Verkauf von Opel an den kanadisch-österreichischen Zulieferer Magna abgeblasen. Stattdessen will der lange Zeit größte Autobauer der Welt die deutsche Tochter nun selbst sanieren.GM hatte zusammen mit dem Rivalen Chrysler vor der Insolvenz mehr als 20 Milliarden Dollar US-Hilfen aus dem Troubled Asset Relief Program (Tarp) erhalten. Tarp war im vergangenen Jahr auf dem Höhepunkt der Finanzkrise ins Leben gerufen worden. Nach der Pleite der Investmentbank Lehman Brothers sollte damit vor allem die ins Wanken geratene Bankenbranche stabilisiert werden.Tarp-Chefprüfer Barofsky sagte am Donnerstag weiter, gerade die Steuergelder für die GM- und Chrysler-Hilfen würden kaum jemals in die Kassen des Finanzministeriums zurückfließen. Barofsky erklärte bei einem Bloomberg-Forum in Washington, das Tarp-Programm werde „praktisch sicher" insgesamt mit einem Minus für die Steuerzahler enden.Die US-Regierung erwägt unterdessen, Mittel aus dem Fonds für die Reduzierung der US-Staatsschulden einzusetzen. In dem Hilfstopf stehen noch 210 Milliarden Dollar zur Verfügung - davon 70 Milliarden Dollar, die Banken bereits zurückgezahlt haben. apa/reuters