Eine italienische Nummer ruft an, man hebt ab, doch es war wieder einmal ein Spam-Anruf eines dubiosen Callcenters. Solche Anrufe sind nicht nur nervig, sondern können gefährlich werden, wenn der Anrufer über Telefonmarketing hinausgeht und einen Betrugsversuch startet.<BR /><BR />Das Phänomen Spoofing ist bei Spam-Anrufen weit verbreitet. Dabei geben sich Kriminelle als eine Person oder ein Unternehmen aus, um Vertrauen zu erwecken und so an Geld oder sensible Daten zu gelangen. „Zukünftig wird KI es ermöglichen, die Angriffe noch raffinierter zu machen – etwa durch realistisch klingende Stimmen oder täuschend echte Gesprächsinhalte“, warnt Richard Tappeiner, Leiter des Bereichs zentrale Dienste beim IT-Dienstleister Systems. <h3> Spam-Filter in zwei Schritten</h3>Nun will die Kommunikationsbehörde AGCOM Spam-Anrufen einen Riegel vorschieben. Deshalb wird in zwei Schritten ein Filter eingeführt, der gefälschte italienische Nummern aus dem Ausland herausfiltern soll. Ab 19. August ist zunächst das Festnetz dran. Ab dem 19. November folgt der Filter für das Mobilfunknetz.<BR /><BR /><embed id="dtext86-70960480_quote" /><BR /><BR />„Technisch funktioniert der Filter durch den Einsatz von KI-gestützten Systemen, die Anrufmuster analysieren und dabei verdächtige Merkmale wie ungewöhnlich hohes Anrufvolumen oder geografisch unplausible Herkunft erkennen“, erklärt Tappeiner. „Anrufe mit gefälschten oder nicht vergebenen Nummern können so in Echtzeit blockiert werden.“<BR /><BR />Parallel dazu werden internationale Anrufe mit italienischer Nummer genauer geprüft: Regulatorisch verpflichtet AGCOM alle Anbieter, diese Maßnahmen verbindlich umzusetzen.<h3> Wie wirksam kann dieser Filter sein?</h3>Laut dem IT-Experten bringt der Filter eine sichtbare Verbesserung: „Solche Filter können die Zahl von Spoofing deutlich reduzieren, weil sie viele betrügerische Anrufe bereits am Netzübergang erkennen und blockieren. Besonders die Kombination aus Echtzeitprüfung, KI-gestützter Analyse und international abgestimmten Regeln erhöht die Wirksamkeit spürbar.“<BR /><BR /><embed id="dtext86-70960484_quote" /><BR /><BR />Allerdings bleiben Lücken, warnt der IT-Experte: „Betrüger können legitime Nummern von echten Nutzern ausnutzen, die der Filter nicht sofort erkennen kann, ohne das Risiko von Fehlblockierungen einzugehen.“ Nutzen Betrüger somit reale Nummern, kann der Anruf weiterhin durchgehen. „Auch neue Betrugsmethoden entwickeln sich oft schneller als die technischen Abwehrmechanismen. Der Filter ist daher ein wirksames, aber kein vollständiges Mittel gegen Spam und Spoofing.“