Die Preiskurve beim Kakao zeige schon seit geraumer Zeit nach oben. „In den letzten 4 Wochen ist der Preis aber geradezu explodiert. Der Anstieg im Vergleich zu 2023 liegt bei 130 Prozent“, so Yvonne Profanter, Unternehmenssprecherin der Firma Loacker. An der New Yorker Rohstoffbörse erreichte Kakao mit 5874 Dollar pro Tonne ein neues Allzeithoch. „Und derzeit deutet nichts auf eine rasche Entspannung hin.“ <BR /><BR /> <video-jw video-id="a1q5eEMA"></video-jw> <h3> Ernteausfälle und Spekulationen </h3>Als Gründe nennt Profanter erstens eine sehr schwache Ernte bei einer gleichzeitig recht stabilen Nachfrage, zweitens lasse die Spekulation an den Börsen den Preis zusätzlich nach oben klettern. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="995830_image" /></div> <BR />Loacker sei natürlich, wie andere Süßwarenproduzenten auch, von den Entwicklungen direkt betroffen. Das Unternehmen verarbeitet mehrere tausend Tonnen an Kakaoderivaten pro Jahr; darunter „zu einem großen Teil Kakaopulver, aber auch beträchtliche Mengen Schokolade, Kakaobutter und Kakaomasse“, erläutert Profanter gegenüber diesem Medium. „Kakaoderivate zählen zu den wichtigen Zutaten in unseren Cremen mit Kakao- oder Schokoladengeschmack und schokoladeüberzogenen Produkten, und im Besonderen selbstverständlich bei den Schokoladetafeln.“<BR /><BR />Auf einen derartigen Preisschock könne man sich nicht vorbereiten: „Wir überwachen und analysieren generell die Preisentwicklungen bei den für uns wichtigsten Rohstoffen pausenlos. Durch gezielte Absicherungen versuchen wir die Volatilität einzugrenzen. Solche Extreme wie derzeit beim Kakao sind allerdings nur sehr schwer abzufedern. Vor allem da es wie erwähnt keine kurzfristige Bewegung ist, die sich nach ein paar Monaten wieder normalisiert.“<BR /><BR /><embed id="dtext86-63447431_quote" /><BR /><BR />Die Loacker-Sprecherin merkt darüber hinaus an, dass nicht von der Hand zu weisen sei, dass die Preisschwankungen in den letzten Jahren sehr viel stärker geworden seien. „Aufgrund zunehmender extremer Klimaereignisse werden Ernteausfälle oder stark reduzierte Mengen von verschiedenen Rohstoffen immer häufiger. Dazu kommen andere erschwerende Faktoren wie Kriege, geopolitische Krisen oder Pandemien, die einen starken Einfluss auf die Preise haben und eine hohe Nervosität an den Märkten verursachen.“<h3> Die Folgen für Verbraucher</h3>Wie aber wirken sich die steigenden Kakaopreise auf die Schokotafeln in den Regalen aus? Einer der größten Schokoladenproduzenten weltweit, der Süßwarenhersteller Hershey (u.a. KitKat), schloss jüngst Preiserhöhungen nicht aus. „Angesichts der aktuellen Kakaopreise werden wir jedes Instrument in unserem Werkzeugkasten nutzen, einschließlich der Preisgestaltung, um das Geschäft zu steuern“, so Hershey-Chefin Michele Buck.<h3> „Wissen um angespannte Situation bei den Verbrauchern“</h3>Bei Loacker verspricht man, sehr umsichtig zu agieren: „Wir haben für dieses Frühjahr bei unserem Hauptsortiment trotz Inflation bei vielen Kostenfaktoren (Logistik, Löhne, Rohstoffe) nur eine sehr geringfügige Anpassung geplant, wohl wissend, dass die Gesamtsituation bei den Verbrauchern nach wie vor eine sehr angespannte ist. Bei den Schokoladentafeln wird es eine moderate Preiserhöhung im einstelligen Bereich geben“, so Profanter.<BR />