Die Wirtschaft ist nur verhalten erfreut. Wir haben mit <b>Federico Giudiceandrea, Präsident des Südtiroler Wirtschaftsringes (SWR)</b>, mit lvh-Präsident Martin Haller und HGV-Präsident Manfred Pinzger gesprochen.<BR /><BR />Mit der Senkung der Wertschöpfungssteuer Irap von derzeit 3,9 auf 3,3 Prozent erkenne man die durch Teuerung und Energiekrise verursachten Schwierigkeiten an, „obwohl uns die mit der Senkung verbundenen Mindereinnahmen im Haushalt große Anstrengungen abverlangen“, so Kompatscher. Bei der Nachtsitzung am vergangenen Freitag, bei der Haushalt und damit auch die Steuererleichterung beschlossen wurden, verwies er darauf, dass diese Senkung aufgrund der akuten Energie- und Rohstoffkrise ausschließlich für das Jahr 2023 gelte.<BR /><b><BR />Federico Giudiceandrea, Präsident des Südtiroler Wirtschaftsringes (SWR)</b>, hätte sich eigentlich eine deutlichere Senkung erwartet. „Wir haben verstanden, dass die Irap in einer schwierigen Situation angehoben wurde. Und es wurde uns versprochen, sie werde wieder gesenkt, wenn es der Haushalt zulasse. Ich frage mich, wie ein Haushalt aussehen muss, wenn der Rekordhaushalt nicht reicht“, sagt er. Und er weist darauf hin, dass die Steuer „keine gerechte“ sei. Gewinne zu versteuern, sei eine Sache, aber Kosten zu besteuern, eine andere. Andererseits sei man dankbar, dass überhaupt gesenkt wurde.<BR /><BR />Freude hat man mit der Senkung auch beim lvh, auch wenn nur wenige Mitgliedsbetriebe groß genug sind, um bei der Steuer zum Handkuss zu kommen. „Ich denke, das ist einfach insgesamt ein positives Signal in schwierigen Zeiten und geht in die richtige Richtung. Natürlich hätten wir uns angesichts der Kostensteigerungen für die Betriebe eine höhere Reduzierung des Steuersatzes erhofft, aber das ist wohl derzeit nicht drin“, so der <b>lvh-Präsident Martin Haller</b>. <BR /><BR />Den „Schritt in die richtige Richtung“ sieht auch <b>HGV-Präsident Manfred Pinzger</b>. Allerdings stellt er auch klar, dass er sich nach 2023 eine weitere Senkung erwartet. „Wir hätten uns natürlich bereits für 2023 die volle Ermäßigung auf das Vor-Covid-Niveau von 2,68 Prozent gewünscht. Unter den gegebenen Voraussetzungen ist dies nun für das kommende Jahr ein Kompromiss, aber dann muss neu verhandelt werden und wir müssen wieder auf die normale Besteuerung zurückkommen“, so Pinzger. Auch weil andere, etwa das Trentino, die Irap mit der Pandemie nicht angehoben hätten und so für die Südtiroler Betriebe auch ein Wettbewerbsnachteil entstanden sei. Zudem betont Pinzger, dass die Irap schon grundsätzlich „eine ungerechte Steuer“ sei, weil sie u.a. die Mitarbeiter besteuere und damit Beschäftigung verhindere. <BR /><b><BR />Heiner Oberrauch vom Unternehmerverband</b> war gestern nicht zu erreichen. <BR /><BR />Ursprünglich war im Haushalt 2023 keine Steuererleichterung vorgesehen gewesen und so musste die Senkung per Abänderungsantrag, eingebracht vom Landshauptmann selber, nachträglich eingefügt werden (mit 19 Ja und 16 Enthaltungen).<BR />