Das Bruttoinlandsprodukt dürfte 2013 um 1,3 Prozent sinken, sagte Wirtschaftsminister Vittorio Grilli am Donnerstag in Rom. Bisher war nur ein Minus von 0,2 Prozent erwartet worden. Das Defizit soll statt der bisher vorausgesagten 1,8 Prozent nun bei 2,9 Prozent des Bruttoinlandsproduktes liegen. 2014 soll es auf 1,7 Prozent sinken.Auch der Industrieverband Confindustria sieht schwarz. Italien erlebe die schwierigste Wirtschaftskrise in seiner Geschichte, warnte am Donnerstag Industriellenchef Giorgio Squinzi, der die Parteien aufrief, so rasch wie möglich eine tragfähige Regierung aufzubauen. Das politische Vakuum drohe die Rezession in Italien zu verlängern, das könne sich Italien nicht erlauben, warnte Squinzi. Aus den Daten des Monats März gehe klar hervor, dass die interne Nachfrage weiterhin sinke, das Einkommen der italienischen Familien sei rückgängig, die Kreditklemme würde Unternehmen schwer belasten.Die Regierung Monti erklärte sich inzwischen bereit, 20 Mrd. Euro ab der zweiten Hälfte 2013 locker zu machen, um die Schulden der öffentlichen Verwaltung zu zahlen. Weitere 20 Mrd. Euro sollen im kommenden Jahr frei gemacht werden. Der Staat steht bei privaten Lieferanten von Waren und Dienstleistungen mit 80 Mrd. Euro in der Kreide. Laut Squinzi sollte die Regierung mindestens zwei Drittel dieser Summe zahlen, um den Unternehmen eine lebensnotwendige Geldspritze zu sichern.apa