Das schwedische Finanzministerium, die Notenbank und die Finanzaufsicht verlangen von Handelsbanken, SEB, Nordea und Swedbank bereits vom übernächsten Jahr an eine harte Kernkapitalquote von 10 Prozent, 2015 soll die Quote sogar auf mindestens 12 Prozent steigen.Bis auf die größte skandinavische Bank Nordea erfüllen aber alle Banken schon jetzt die erst in vier Jahren geltenden Kriterien. Ein Nordea-Sprecher erklärte am Freitag, die Bank werde die zwölf Prozent rechtzeitig erreichen, ohne das Geschäft einschränken oder von ihrer Dividendenpolitik abweichen zu müssen.Für alle großen Banken weltweit soll nach der Maßgabe des Baseler Ausschusses der internationalen Bankenaufseher (Basel III) eine Quote von 7 Prozent gelten, die aber erst bis Anfang 2019 voll erreicht werden muss. Für die 70 größten Banken in Europa fordert die EU von Mitte 2012 an vorübergehend aber schon 9 Prozent, in der Hoffnung, damit das verlorene Vertrauen in die Finanzbranche wieder herzustellen. Großbritannien und die Schweiz haben ihren Banken höhere Vorgaben gemacht, weil die Finanzbranche dort eine besonders große Rolle spielt.Ähnlich argumentiert auch die schwedische Regierung: Das Bankensystem sei im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung besonders groß, und die schwedischen Großbanken seien mehr als die anderer Länder von einer Refinanzierung in fremden Währungen und über die Kapitalmärkte abhängig. Die Notenbank Riksbank erklärte, die Kapitalvorschriften sollten „zu stabileren Banken führen, künftige Krisen verhindern und die möglichen Kosten für die Steuerzahler vermindern“.Swedbank-Chefvolkswirt Knut Hallberg sagte, Schwedens Banken stünden gut da und brauchten kein frisches Kapital: „Es war zu erwarten, dass Schweden etwas ehrgeiziger sein wird“ als Basel III. apa/reuters