Allerdings: Die Mehrheit (81,2 Prozent) der Haushalte mit knappen finanziellen Mitteln stuft sich nicht als arm oder sehr arm ein. Vergleicht man jedoch die Werte von 2000 mit jenen von 2010, fällt auf, dass der Anteil der Haushalte, die ihre finanziellen Mittel als knapp einstufen, um ganze 10 Prozentpunkte zugenommen hat und damit von 17 Prozent auf 27,8 Prozent gestiegen ist. Singlehaushalte besonders betroffen Es sind vor allem Einpersonenhaushalte und in Städten ansässige bzw. italienischsprachige Haushalte, die die eigenen finanziellen Mittel als zu knapp betrachten. Haushalte in ländlichen Gemeinden verfügen häufig über ein gewisses Ausmaß an Selbstversorgung bzw. können auch auf einen engeren familiären Zusammenhalt oder Nachbarschaftshilfe zählen. Des Weiteren fällt auf, dass Haushalte, die in Miete oder Untermiete wohnen, häufiger über knappe finanzielle Mittel klagen, als Wohnungseigentümer. Wirtschaftskrise hinterlässt Spuren Die Wirtschaftskrise hat bei einigen Südtiroler Haushalten ihre Spuren hinterlassen: Für zwei Drittel der Südtiroler Haushalte (66,8 Prozent) ist die wirtschaftliche Situation im Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben, für 5,3 Prozent hat sie sich verbessert und für 27,9 Prozent verschlechtert. Die Mehrheit der Haushalte konnte keine Ersparnisse anlegen56,3 Prozent der Haushalte konnten in den vergangenen zwölf Monaten vor der Erhebung keine Ersparnisse anlegen. 36,3 Prozent hingegen schon. 7,3 Prozent wissen es nicht bzw. können sich nicht erinnern. 37,7 Prozent der Haushalte mit knappen bzw. absolut unzureichenden Mitteln geben an, nichts gespart zu haben. Hohe Wohnkosten belasten Brieftaschen am meisten Die Südtiroler Haushalte beklagen sich vor allem über die zu hohen Wohnkosten (35,9 Prozent). Von den in Miete oder Untermiete wohnenden Haushalten betrifft es vor allem jene mit drei Mitgliedern (54,9 Prozent), italienischsprachige (48,2 Prozent) sowie in Stadtgemeinden ansässige Haushalte (47,1 Prozent). Ein weiteres Problem der Südtiroler Haushalte ist die Größe der Wohnung: 10,8 Prozent finden die Wohnung zu klein. Haushalte, die in Miete oder Untermiete wohnen, sind diesbezüglich unzufriedener als Wohnungseigentümer.