Südtirols Grüne applaudieren: Sie sehen Madonna di Campiglio als „Vorbild für den gesamten Dolomitenraum“. Felicettis Ankündigung mache Hoffnung.<BR /><BR />Und wie reagieren Südtirols Skigebiete auf diesen Vorstoß?<BR /><BR />Für Dolomiti Superski wäre eine Ticket-Kontingentierung nicht praktizierbar, meint Marketing-Direktor Marco Pappalardo. Der Direktor von Skirama-Kronplatz, Thomas Reiter, sieht keinen Handlungsbedarf. <BR /><BR />Zu Spitzenzeiten sind in Madonna di Campiglio 16.000 bis 18.000 Skifahrer und Snowboarder am Tag unterwegs, sagt Bruno Felicetti. Da seien Anfänger und Besucher, die weder Skifahren noch Snowboarden, nicht mit eingerechnet. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1156020_image" /></div> <BR /><BR />Ziel sei eine Senkung der Zahlen um 10 bis 15 Prozent, um damit auf eine „ideale Zahl“ von 14.000 bis maximal 15.000 Pistenbenützern zu kommen. Kopfzerbrechen verursachen vor allem die Skifahrer mit Tagesticket, die nicht im Urlaubsort übernachten, sondern in der Früh anreisen und abends wieder heimfahren: Da kommt es zu Problemen auf den Parkplätzen, bei der Mobilität und dann auch in den Hütten, berichtet <b>Bruno Felicetti</b>. „Wir wollen deshalb jenen Tourismus reduzieren, der nicht vorteilhaft ist.“ <h3> Ticket-Limit wie bei Konzert oder Champions League</h3>Eine zu große Besucherzahl steigere zudem das Unfallrisiko auf den Pisten. Und weiters gebe es dann viele negative Bewertungen für das Skigebiet. Eine Limitierung der Tagestickets könne beim Online-Kauf erfolgen. „Bevor ein Skifahrer für einen Skitag zu uns kommt, muss er sicher sein, ein Ticket zu erhalten“, erklärt Felicetti. So wie bei einem wichtigen Konzert oder einem Champions-League-Spiel. Für Mehrtagestickets werde die Limitierung hingegen nicht gelten und für Saisonkarten auch nicht.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1156023_image" /></div> <BR /><BR /><b>Marco Pappalardo</b> geht davon aus, dass Felicetti mit dieser Begrenzung der Tagestickets eine Schutzmaßnahme für Touristen mit Mehrtageskarten erzielen will, die im Skiort übernachten. Für Dolomiti Superski käme eine solche Limitierung nicht in Frage. Zum Einen gebe es im Skiverbund viele Eingänge – eine Begrenzung von Besuchern sei da nicht durchführbar und man könnte eine Limitierung auch gar nicht kontrollieren. Madonna di Campiglio hingegen habe nur einen einzigen Zugang zum Gebiet. Stoßzeiten gebe es auch in den Skigebieten von Dolomiti Superski, aber es seien wenige – beispielsweise am 26. Dezember und am 30. Dezember. Solche Tage würden von einheimischen Skifahrern oft gemieden. Dass mehr Skifahrer auf der Piste auch mehr Unfälle bedeuten, glaubt Pappalardo nicht. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1156026_image" /></div> <BR /><BR /><b>Thomas Reiter</b>, Direktor von Skirama Kronplatz, gibt zu bedenken, dass die Situation in Madonna di Campiglio eine ganz andere sei als auf dem Kronplatz: Denn nach Madonna kämen sehr viele Tagesgäste aus Verona, Trient und Mailand. Dadurch entstehe auch mehr Verkehr. Strategie des Ferienregion Kronplatz sei es hingegen, dass die Gäste so lange wie möglich bleiben, auch um den Verkehr zu reduzieren. „Bei uns liegt die durchschnittliche Aufenthaltsdauer bei 4,8 Nächten pro Gast – das ist im Alpenraum extrem lange“, meint Reiter. Im Skigebiet Kronplatz gebe es maximal 4 Spitzentage pro Saison mit bis zu 25.000 Besuchern – und dies bei insgesamt 143 Tagen, an denen das Skigebiet geöffnet sei. Fazit: „Wir sind unseren Besucherzahlen mehr als gewachsen“, meint Reiter.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1156029_image" /></div> <BR /><BR />Auch <b>Stefan Hütter</b>, Marketingleiter der Alpin Arena Schnals, sieht keine Notwendigkeit für eine Kontingentierung von Tageskarten. „Schnals ist nicht so überlaufen wie andere Skigebiete. Wir sind im Aufbau. Und wir sind bekannt dafür, dass man bei uns noch Skifahren kann, wir haben breite und sichere Pisten.“