Wie Sie Ihre Geräte besser vor Angriffen von außen schützen: Das sind die wichtigsten Regeln.<BR /><BR /><BR />Nur 62 Prozent der Nutzer prüfen einer Studie zufolge mindestens einmal im Jahr seine Geräte oder aktualisiert den Virenschutz. Dabei ist Cybersicherheit heute wichtiger denn je. Die Zahl der in Umlauf befindlichen Schadprogramme wie Computerviren, Erpressersoftware und Spionageprogramme nimmt jährlich stark zu. <BR /><BR />Außerdem nimmt unerwünschte Werbung stetig zu: „Ad- und Malware wird immer präsenter“, sagt Kay Hallas, Computerhilfe-Experte der Deutschen Telekom. Cyberkriminelle nutzen jede Chance, um Daten zu klauen oder schädliche Software in heimische Geräte zu schleusen. Die Zahlen überraschen nicht: Schließlich ziehen dank Smarthome und dem Internet der Dinge immer mehr technische Geräte in den Haushalt ein: vom fernsteuerbaren Fahrradschloss über Fitnessarmbänder bis hin zur vollautomatisierten Beleuchtung mit App-Steuerung.<BR /><BR /><b>Updates, Updates, Updates</b><BR /><BR />„Persönliche Daten zu schützen und sein Zuhause in ein digitales Fort Knox zu verwandeln, geht ganz einfach: Grundlegende Tipps für alle Geräte beachten und besonderes Augenmerk auf die Konfiguration des Routers legen“, empfiehlt Sicherheitsexperte Maik Morgenstern von AV-Test, einem der größten Testinstitute für Antiviren-Software und Smarthome-Geräte. Genau diese Tipps haben wir für Sie zusammengefasst. Hier erfahren Sie alle wichtigen Tipps, um sich künftig besser vor Cybergefahren schützen können.<BR /><BR />Halten Sie Betriebssysteme, Firmware und Programme stets auf dem aktuellsten Stand – dazu zählen auch Webbrowser. „Updates schließen oftmals Sicherheitslücken. Noch besser, als die Updates direkt durchzuführen, wenn sie der Hersteller bereitstellt, ist die automatische Updatefunktion“, so der Cybersecurity-Experte Morgenstern. Einfach aktivieren – so haben Sie weniger Arbeit und verpassen auch nie wieder eine Aktualisierung. <BR /><BR />Wichtig für Smartphone, Laptop und Tablet: Hängen Sie die Geräte vor einem Update unbedingt an den Strom. Entlädt sich der Akku während der Installation des Firmware-Updates, ist die Chance groß, dass das Gerät nicht mehr wie gewohnt funktioniert, sobald es wieder Saft hat.<BR /><BR /><b>Die richtige Software-Lösung</b><BR /><BR />Schützen Sie PC, Smartphone, Tablet und Laptop mit Virenschutzprogrammen, Anti-Malware- und Spyware-Software. Verlassen Sie sich dabei auf bekannte Hersteller, wie Avira, Avast, Eset, F-Secure, G-Data, Norton, McAffee, Microsoft, Kaspersky, Sophos und Symantec. <BR /><BR /><b>Ein gutes Passwort ist das A und O</b><BR /><BR />Ein gutes Passwort sollte mindestens 8 Zeichen lang sein, nicht im Lexikon enthalten sein sowie aus Groß- und Kleinbuchstaben, Sonderzeichen und Ziffern bestehen. <BR /><BR />Wählen Sie für jeden Dienst, jede Software, jede App, jedes Social Network und jede Mailadresse ein separates Passwort. Geben Sie das Passwort nie an Dritte weiter. „Verwalten Sie Passwörter mit einem Passwort-Tresor wie Keepass oder ähnliche. Das ist deutlich sicherer als die Passwortspeicher-Funktion der Webbrowser“, erklärt Morgenstern.<BR /><BR /><b>Daten sichern</b><BR /><BR />Das ist die langweiligste, aber letztendlich wichtigste Regel für die Sicherheit Ihrer Daten. Sie können sich nie hundertprozentig vor Trojanern und Festplattenzusammenbrüchen schützen. Mit regelmäßigen Backups etwa auf externen Festplatten oder in einem verschlüsselten Cloudspeicher gehen Ihre Daten dann nicht verloren. <BR /><BR /><b>Die Browserwahl</b><BR /><BR />Nutzen Sie einen Browser mit Sandbox-Technologie – wie etwa Mozilla Firefox, Google Chrome, Opera oder Edge sie anbieten. „Das bedeutet, dass die Software vom Rest des Rechners oder des Smartphones abgekoppelt ist“, so Morgenstern. Das macht es Cyberkriminellen schwerer, Kontrolle über Ihr Gerät zu erhalten. <BR /><BR /><b>Nutzerrechte einschränken</b><BR /><BR />Alle Schadprogramme haben dieselben Rechte, wie der angemeldete Benutzer. Mit Administrator-Rechten sollte man also nur dann eingeloggt sein, wenn es unbedingt erforderlich ist. Also: Richten Sie für alle Nutzer unterschiedliche Konten nutzen mit den Berechtigungen ein, die jeder jeweilige Nutzer unbedingt für seine Arbeit braucht.<BR /><BR /><b>Vorsicht bei Anhängen und Downloads</b><BR /><BR />Sofern möglich, sollte die automatische Vorschau für HTML-Mails deaktiviert sein. So können eventuelle Schadprogramme aus dem Netz nicht einfach nachgeladen werden. Dateianhänge sollten nur dann geöffnet werden, wenn Sie den Absender auch kennen. <BR /><BR />Achtung bei gefälschten Mails: Weder Telekommunikationsanbieter noch Banken verschicken Mails mit ZIP-Anhängen oder ausführbaren Dateien (.exe oder ähnlich).<BR /><BR />„Niemand fordert Sie in einer Mail auf, Ihre Geheimzahl oder Ihr Passwort preiszugeben. Kontrollieren Sie die Browser-Adresszeile nach Klick auf einen Link in einer Mail: Ist die Adresse auch die des Absenders oder ist sie nur so ähnlich? Betrüger nutzen gerne Domains, die den echten Firmennamen zwar enthalten, aber eben nicht ausschließlich und mitunter sogar falsch geschrieben.“ Stellen Sie vor dem Download von Programmen sicher, dass die Quelle vertrauenswürdig ist. <BR /><BR /><b>So wenige Daten wie möglich</b><BR /><BR />Je individueller man in einer Nachricht angesprochen wird, desto vertraulicher erscheint der Absender. Mit gekonnter Personalisierung steigt die Erfolgsquote von Cyberkriminellen. Namen aus dem Adressbuch, das Surfverhalten, Likes und so weiter werden genutzt, um Vertrauen vorzugaukeln. <BR /><BR />Vorsicht bei sozialen Netzwerken: Nicht jede Freundschaftsanfrage sollte ungesehen akzeptiert werden. Zudem sollten Sie Datenfreigaben am besten pro Kontakt oder -gruppe festlegen.<BR /><BR /><b>Verbindung festlegen</b><BR /><BR />Personenbezogene Daten sollten Sie ausschließlich über eine verschlüsselte Verbindung übertragen. Dies erkennen Sie daran, dass die Adresszeile im Browser mit einem „https://“ beginnt. Davor erscheint meist ein geschlossenes Schloss. Nicht nur beim Surfen sollten Sie auf Verschlüsselung achten: Vertrauliche E-Mails sollten Sie Ende zu Ende verschlüsseln, genauso wie Nachrichten im Messenger. Ebenso sollte Ihr WLAN verschlüsselt sein.<BR /><BR /><b>Nur in gesicherten Netzwerken surfen</b><BR /><BR />„Datendiebe oder Hacker erstellen gerne eigene WLAN-Zugangspunkte (sogenannte Hotspots), um Benutzer auszutricksen und sie auszuspionieren“, weiß Antiviren-Tester Morgenstern. Bei offiziellen, sicheren WLAN-Hotspots, etwa von Telekommunikationsanbietern, landet man beim Aufrufen des Browsers auf einer Anmeldeseite. Ein Check der Seite ist wichtig! Sehen Sie „https“ in der Adresszeile? Ist die Adresse sprechend? Kryptische Adressen deuten auf eine Falle hin: Sie sollen davon überzeugt werden, Ihre Zugangsdaten einzugeben, dabei stecken Kriminelle dahinter. Es handelt sich somit um klassisches „Phishing“.<BR /><BR />Generell gilt: In öffentlichen WLAN-Netzwerken sollten Sie auf sensible Vorgänge so gut es geht verzichten. Geht das nicht, schützt eine VPN-Software optimal: Die Software baut einen sicheren Tunnel, anonymisiert die digitale Identität und schützt vor fremden Zugriffen.<BR /><BR /><b>Aufräumen ist die halbe Miete</b><BR /><BR />Nicht benötigte oder viel zu selten genutzte Programme sollten deinstalliert werden. Je weniger Software genutzt wird, desto kleiner wird die Angriffsfläche.<BR /><BR /><b>Achtung vor fremden Geräten</b><BR /><BR />Jeder USB-Stick und jedes USB-Laufwerk kann Viren und Trojaner auf Ihren PC übertragen. Seien Sie also vorsichtig und schließen Sie nicht jeden Stick an, den Ihnen jemand anbietet (zum Beispiel auf einer Messe mit weiteren Infos). <BR /><BR /><b>Sichern Sie Ihren Router</b><BR /><BR />Ihr Router ist ein zentraler Angriffspunkt auf Ihr Heimnetz, hat sich ein Angreifer hier festgesetzt, kann er weitgehend unbemerkt Ihr Netz und alle Geräte kontrollieren. Sie sollten den Router besonders gut schützen. Das fängt bei einem sehr sicheren Passwort für die Weboberfläche an (20 zufällige Zeichen, zum Beispiel mit Keepass erzeugt) und endet bei Updates für die Firmware. (dpa/tmn) <BR /><BR />