Südtirol stehen 2 weitere Wochen Lockdown bevor, was für Bars, Restaurants und Hotels bedeutet, dass sie in diesem Zeitraum geschlossen bleiben müssen. Doch wie viel an Umsatz geht pro Lockdown-Tag eigentlich verloren?<BR /><BR /><BR /><i>Von Arnold Sorg</i><BR /><BR /><BR />Ein Rückblick: Es war der 9. März des vergangenen Jahres, als auf einer gemeinsamen Pressekonferenz von HGV, Bauernbund, Seilbahnbetreibern und Landeshauptmann Arno Kompatscher, den Beherbergungsbetrieben wegen der ersten Coronafälle in Südtirol empfohlen wurde, für 3 Wochen – bis Anfang April – ihren Betrieb zu schließen. Der Rest ist Geschichte. Denn zwischen Mitte März des vergangenen Jahres und Ende Februar 2021 wurden in Südtirol die Beherbergungsbetriebe für 121 Tage behördlich geschlossen. Bei den Gastronomiebetrieben waren es gar 133 Tage. <BR /><BR />Ab morgen folgt ein weiterer 2-wöchiger Lockdown. „Damit verdüstert sich die wirtschaftliche Situation der rund 10.000 Beherbergungsbetriebe und der rund 3400 Bar- und Restaurantbetriebe weiter, weil mit jedem Tag die Umsatzverluste wachsen“, sagt der Präsident des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV), Manfred Pinzger. <BR /><BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-48073162_quote" /><BR /><BR /><BR /><BR />Der Verband hat daher den Umsatzrückgang in der Gastronomie und in der Beherbergung unter die Lupe genommen. Laut einer Berechnung des Wirtschaftsforschungsinstitutes (Wifo) der Handelskammer Bozen betrug der Umsatz in der Gastronomie im Jahr 2019 knapp 1,4 Milliarden Euro. In der Beherbergung waren es 3,6 Milliarden Euro. In Summe sind dies fast 5 Milliarden Euro. <BR /><BR />Heruntergerechnet auf einen Tag ergibt sich laut Wifo folgendes Szenario: Mit jedem Tag, an dem die Gastronomiebetriebe nicht oder nur eingeschränkt arbeiten können, gehen durchschnittlich knapp 5 Millionen Euro an Umsatz verloren. In der Beherbergung sind es pro Tag durchschnittlich rund 13 Millionen Euro, die verloren gehen, wenn die Hotels geschlossen sind, oder die Gäste nicht kommen dürfen. Insgesamt gehen der Beherbergung und der Gastronomie damit pro Tag knapp 18 Millionen Euro an Umsatz verloren, wenn sie nicht arbeiten können. <BR /><BR />Zu diesem Umsatzverlust kommt noch jener hinzu, der sich aufgrund verschiedener behördlicher Beschränkungen – etwa verkürzte Öffnungszeiten oder Reisebeschränkungen – ergibt. <BR /><BR />Das Wifo schätzt den Umsatzausfall im Hotel- und Gastgewerbe im Zeitraum zwischen März 2020 und Februar 2021 auf mehr als 2,4 Milliarden Euro. „Das sind enorme Zahlen, die die dramatischen Auswirkungen der Pandemie auf die touristischen Betriebe unterstreichen“, so Pinzger. <BR /><BR /><BR />Die wirtschaftliche Situation vieler Betriebe verschlechtere sich angesichts weiterer Lockdowns von Woche zu Woche, so Pinzger. „Es fehlt ein Einkommen und die Rücklagen sind aufgebraucht.“ Die Ende März fälligen Kredite müssten bedient werden oder die Situation, wenn überhaupt möglich, mit weiteren Stundungen, überbrückt werden. Und die saisonal beschäftigten Mitarbeiter seien seit Monaten ohne Einkommen. <BR /><BR />Der HGV fordert daher erneut eine zielgerichtete Förderung für die Tourismusbranche und für die Mitarbeiter, sowie eine rasche Auszahlung der Hilfen. „Auch benötigen die Gastbetriebe eine klare Öffnungsstrategie und die Mitarbeiter, die momentan arbeitslos sind, konkrete berufliche Perspektiven“, so Pinzger. „Weitere Schließungen verkraften unsere Betriebe nicht mehr.“<BR /><BR />