Laut Verwaltungsarchiv des Nationalinstituts für Soziale Fürsorge (NISF) sind im Jahr 2019 in Südtirol 202.065 Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft beschäftigt, von denen 145.398 in Vollzeit und 56.667 in Teilzeit arbeiten. Die durchschnittliche Jahresbruttoentlohnung beläuft sich im Jahr 2019 auf 30.134 Euro und ist inflationsbereinigt gegenüber 2014 und 2018 um 0,6 Prozent beziehungsweise 1,0 Prozent gestiegen. 22,0 Prozent der gesamten Lohnsumme gehen an die 10,0 Prozent der Arbeitnehmer mit der höchsten Entlohnung. Im Vergleich zu 2005 haben sich die Einkommensungleichheiten zwischen den Arbeitnehmern leicht verschärft.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="681608_image" /></div> <BR /><BR />Die vorliegende Analyse befasst sich mit den Arbeitnehmern und deren Entlohnung in der Südtiroler Privatwirtschaft (ohne Landwirtschaft) im Zeitraum von 2014 bis 2019. Die statistische Untersuchungseinheit ist der Arbeitnehmer, der laut Arbeitsvertrag in einer Südtiroler Gemeinde arbeitet. Untersuchungsvariable ist die Bruttoentlohnung, die im betreffenden Jahr (Kassenkriterium) vom Arbeitnehmer<BR />bezogen wurde. <BR /><BR /><b>Arbeitnehmer in der Südtiroler Privatwirtschaft</b><BR /><BR />Im Jahr 2019 sind in Südtirol laut dem Verwaltungsarchiv des Nationalinstituts für Soziale Fürsorge (NISF) 202.065 Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft beschäftigt. Gegenüber dem Jahr 2014 (165.094 Arbeitnehmer) entspricht dies einer Zunahme von 36.971 Arbeitnehmern (+22,4 Prozent). Selbst nach Abzug der demografischen Komponente ist die Veränderung der Anzahl der Arbeitnehmer im Vergleich zum Jahr 2014 immer noch deutlich und entspricht +20,1 Prozent. Im Jahr 2019 sind 85.232 der Arbeitnehmer weiblich und stellen somit 42,2 Prozent der gesamten Arbeitnehmerschaft dar. Der Großteil der Arbeitnehmer in der Südtiroler Privatwirtschaft arbeitet in Vollzeit<BR />(145.398 beziehungsweise 72,0 Prozent aller Arbeitnehmer).<BR /><BR /><b>Südtirols Arbeitnehmerschaft nimmt in fast allen Altersgruppen zu</b><BR /><BR />Untersucht man die prozentuelle Veränderung der Arbeitnehmeranzahl im Beobachtungszeitraum 2014 bis 2019 nach Altersklasse der Arbeitnehmer, so zeigt sich deutlich, wie unterschiedlich die Entwicklung in den einzelnen Klassen ist.<BR /><BR />Die Zahl der über 60-Jährigen ist erheblich gestiegen (+103,1 Prozent), auch nach Abzug der demografischen Komponente (+89,7 Prozent). Ein deutlicher Anstieg wird auch in der jüngsten Altersklasse der Arbeitnehmer unter 20 Jahren verzeichnet (+52,2 Prozent beziehungsweise +51,5 Prozent) nach Abzug der demografischen Komponente). Man muss jedoch berücksichtigen, dass die Altersklassen unter 20 Jahren und jene über 60 Jahre im Vergleich zu anderen Altersgruppen relativ wenige Arbeitnehmer umfassen; damit führt selbst eine moderate Zunahme zu einem erheblichen prozentuellen Anstieg.<BR /><BR />Auch in den anderen Altersklassen sind die beobachteten Veränderungen positiv, wenn auch verhaltener und reichen von 49,5 Prozent der Altersklasse der 55 bis 59- jährigen bis 8,1 Prozent der Arbeitnehmer der Altersgruppe der 35 bis 39-jährigen, mit Ausnahme der Altersklasse der 40 bis 44-jährigen, die eine leicht negative Veränderung von 0,3 Prozent aufweist. Betrachtet man jene Werte jedoch nach Abzug der demografischen Komponente, so sind die Veränderungen homogener. Auch die Altersklasse der 40 bis 44-jährigen verzeichnet eine positive Veränderung (+14,6 Prozent).<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="681611_image" /></div> <BR />Weitere Einblicke ermöglicht die Analyse der Daten nach beruflicher Qualifikation und Geschlecht der Arbeitnehmer. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="681614_image" /></div> <BR /><BR />Betrachtet man die Arbeitnehmer insgesamt, abgesehen von der beruflichen Qualifikation „Anderes“, die aus einer kleinen Anzahl von Personen besteht und daher anfälliger für starke relative Schwankungen ist, fällt auf, dass im Vergleich zu 2014 die berufliche Qualifikation der Lehrlinge den größten Zuwachs aufweist (+24,0 Prozent), auch nach Abzug der demografischen Komponente (+21,6 Prozent).<BR /><BR />Auch bei den Frauen ist die berufliche Qualifikation mit dem deutlichsten Anstieg die der Lehrlinge, die eine Veränderung von +23,9 Prozent verzeichnet (+22,0 Prozent nach Abzug der demografischen Komponente).<BR /><BR />Bei den Männern ist Arbeiter die berufliche Qualifikation, welche die höchste Veränderung verzeichnet, mit einem Anstieg von 24,6 Prozent beziehungsweise von 21,9 Prozent nach Abzug der demografischen Komponente, gefolgt von den Lehrlingen, mit einer Veränderung von +24,0 Prozent (+21,3 Prozent nach Abzug der demografischen Komponente).<BR /><BR />Die einzige berufliche Qualifikation, die unter Berücksichtigung der demografischen Komponente einen Rückgang registriert hat, ist jene der Führungskräfte mit -1,2 Prozent (+1,1 Prozent, wenn man den demografischen Effekt nicht berücksichtigt). Dies ist auf den Rückgang der männlichen Führungskräfte im Vergleich zu 2014 zurückzuführen, die nach Abzug der demografischen Komponente eine Veränderung von -2,4 Prozent verzeichnen (+0,3 Prozent ohne Abzug der demografischen Dynamik). Die weiblichen Führungskräfte hingegen sind unter Berücksichtigung der demografischen Komponente um 10,5 Prozent gestiegen (die beobachtete Veränderung beträgt 12,5 Prozent). <BR /><BR />Aufgrund der geringen absoluten Anzahl (63 weibliche Führungskräfte im Jahr 2019) und der daraus resultierenden Anfälligkeit für starke relative Schwankungen kann der prozentuelle Zuwachs bei den weiblichen Führungskräften nicht ohne Weiteres als eindeutig positiver Trend interpretiert werden. Dies auch deshalb, da der Anteil der weiblichen Führungskräfte an den gesamten Führungskräften 2019 weiterhin sehr gering ist (7,7 Prozent). <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="681617_image" /></div> <BR /><b><BR />Entwicklung der durchschnittlichen Entlohnung 2014 bis 2019</b><BR /><BR />In diesem Abschnitt der Studie wird die durchschnittliche Bruttoentlohnung im Zeitraum 2014 bis 2019 analysiert.<BR /><BR />1) die durchschnittliche Entlohnung ist ein Betrag, von dem sich nicht unmittelbar auf die Kaufkraft des einzelnen Arbeitnehmers schließen lässt. Vielmehr handelt es sich um eine Größe die von vielen Faktoren beeinflusst wird, darunter der Bevölkerungsentwicklung, der Verschiebungen der Wirtschaftsstruktur der untersuchten Gebiete, dem Anstieg des allgemeinen Bildungsniveaus und der Verbreitung bestimmter Arten von Verträgen;<BR /><BR />2) der Fokus wird auf die Bruttoentlohnung gelegt, da sich die NISF-Daten nur auf Bruttobeträge beziehen und die Nettoentlohnung in jedem Fall von der persönlichen Situation des einzelnen Arbeitnehmers beeinflusst wäre (zu Lasten lebende Familienmitglieder, Beihilfen für Familien und so weiter).<BR /><BR />Auf der Grundlage dieser Ausgangsdaten ist außerdem zu beachten, dass keine Rückschlüsse auf die effektiv geleistete Arbeitszeit möglich sind, da die Basiszeiteinheit der bezahlte Tag ist und dieser eine unterschiedliche Anzahl an Stunden für jeden Arbeitnehmer umfassen kann.<BR /><BR />Abschließend ist zu beachten, dass in diesem Abschnitt die Arbeitnehmerschaft in ihrer Gesamtheit analysiert wird. Es wird also nicht zwischen Voll- und Teilzeit in absoluten Zahlen unterschieden. Der Teilzeitanteil nimmt jedoch durchaus Einfluss auf die Durchschnittslöhne. Mehr Teilzeitverhältnisse in einem Jahr senken den gesamten Durchschnittslohn und umgekehrt. Eine auf Vollzeitarbeitsverhältnisse beschränkte Analyse folgt im zweiten Teil dieser Mitteilung. <BR /><b><BR />Die reale durchschnittliche Entlohnung steigt leicht, die mediane Entlohnung sinkt</b><BR /><BR />Betrachtet man die letzten 5 Jahre, beläuft sich die durchschnittliche Bruttojahresentlohnung in der Südtiroler Privatwirtschaft im Jahr 2014 auf 28.354 Euro während sie im Jahr 2019 bei 30.134 Euro liegt. Dies<BR />entspricht einem nominalen Anstieg von 6,3 Prozent. Berücksichtigt man den inflationsbedingten Werteverlust im beobachteten Zeitraum (5,7 Prozent), so ergibt sich eine inflationsbereinigte Veränderung der durchschnittlichen Jahresbruttoentlohnung von +0,6 Prozent. Die<BR />Beschränkung auf die Arbeitnehmer in Vollzeit zeigt hingegen für den Zeitraum 2014 bis 2019 eine positive reale Veränderung von 1,0 Prozent.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="681620_image" /></div> <BR /><BR />Immer mit Blick auf den 5-Jahreszeitraum 2014 bis 2019 ist ein leichter Rückgang der medianen Bruttojahresentlohnung von 0,4 Prozent zu verzeichnen.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="681623_image" /></div> <BR /><BR />Die Gliederung nach Alter zeigt in allen Klassen einen nominalen Anstieg der Durchschnittsentlohnung im Zeitraum 2014 bis 2019. Berücksichtigt man jedoch die Inflation im selben Zeitraum (5,7 Prozent), so zeigt sich eine negative Veränderung in den Gruppen der älteren Arbeitnehmer (55 bis 59 Jahre und über 60 Jahre). <BR /><BR /><b>Entlohnungen 2019 gegenüber 2018 leicht steigend</b><BR /><BR />Die durchschnittliche Jahresbruttoentlohnung der Arbeitnehmer zeigt eine positive nominale Veränderung (+2,3 Prozent) gegenüber 2018.<BR /><BR />Im Jahr 2019 steigt die gesamte Lohnsumme im Vergleich zu 2018 um 4,5 Prozent, während die Zahl der Arbeitnehmer um 2,5 Prozent zunimmt. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="681626_image" /></div> <BR /><BR />Im Vergleich zu 2018 steigt 2019 sowohl die reale Durchschnittsentlohnung aller Arbeitnehmer mäßig (+1,0 Prozent) als auch jene der reinen Vollzeitbeschäftigten (ebenfalls um 1,0 Prozent).<BR /><BR />Analysiert man die einzelnen Wirtschaftssektoren, zeigt sich, dass Kunst, Sport, Unterhaltung und Erholung sowie Information und Kommunikation die stärksten Zunahmen an Arbeitnehmern aufweisen (+11,8 Prozent 7,8 Prozent). Die Wirtschaftssektoren, die einen Rückgang aufweisen, sind Private Haushalte als Arbeitgeber für Hauspersonal und Vermietung, Reisebüros, unterstützende Dienstleistungen für Unternehmen mit -5,5 Prozent beziehungsweise -4,6 Prozent. Es ist jedoch zu unterstreichen, dass es sich - abgesehen von Vermietung,<BR />Reisebüros, unterstützende Dienstleistungen für Unternehmen - bei Letzteren um Sektoren mit einer geringen Anzahl an Beschäftigten handelt, die daher starken relativen Schwankungen unterliegen.<BR /><BR />Generell ist also im Vergleich zu 2018 ein relativ mäßiger Anstieg der Gesamtzahl der Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft zu verzeichnen (+2,5 Prozent), auch wenn man bedenkt, dass die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter im Wesentlichen unverändert geblieben<BR />ist (+0,4 Prozent im Vergleich zu 2018).<BR /><BR />Der Sektor Energieversorgung verzeichnet den größten realen Anstieg der durchschnittlichen Jahresbruttoentlohnungen (+6,2 Prozent) im Vergleich zu 2018, während Private Haushalte als Arbeitgeber für Hauspersonal den größten realen Rückgang aufweist (-5,5 Prozent).<BR /><BR />Eine Analyse der Durchschnittsbeträge nach einzelnen beruflichen Qualifikationen zeigt, dass alle einen durchschnittlichen realen Anstieg der Bruttoentlohnung aufweisen. Die Lehrlinge sind die einzigen, die eine negative reale Veränderung der realen medianen Bruttoentlohnung (-2,1 Prozent) gegenüber einem positiven realen Durchschnittswachstum (+1,1 Prozent) verzeichnen.Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Einkommensungleichheit innerhalb dieser Berufsqualifikation zugenommen hat.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="681629_image" /></div> <BR /><BR />An dieser Stelle ist es wichtig zu unterstreichen, dass<BR />ausschließlich privatwirtschaftliche Arbeitsverhältnisse<BR />Gegenstand dieser Untersuchung sind. Die in diversen Bereichen, wie beispielsweise Erziehung oder Gesundheitswesen, vorwiegenden öffentlichen Arbeitsverhältnisse fließen nicht in die hier dargestellten Analysen ein.<BR /><BR /><b>Die Entlohnungen im Jahr 2019</b><BR /><BR />Bei der Untersuchung der Entlohnungen werden 2 unterschiedliche Konzepte der Jahresbruttoentlohnung als Analysevariablen verwendet. Bei der Betrachtung der Verteilung nach Dezilen wird auf die durchschnittliche Jahresbruttoentlohnung Bezug genommen. Hierbei handelt es sich vornehmlich um eine makroökonomische Betrachtungsweise und in diesem Kontext scheint die Verwendung des arithmetischen Mittels geeignet. Im zweiten Teil dieses Abschnitts rückt die Entlohnung des einzelnen Arbeitnehmers in den Vordergrund. Für eine solche Betrachtungsweise ist die mediane Jahresbruttoentlohnung aufgrund ihrer Robustheit gegenüber Extremwerten deutlich aussagekräftiger und wird deshalb für die Analyse verwendet.<BR /><b><BR />22 Prozent der gesamten Lohnsumme gehen an die 10 Prozent der Arbeitnehmer mit der höchsten Entlohnung</b><BR /><BR />Das Einkommen aus lohnabhängiger Arbeit ist, so wie andere wichtige Einkommensarten (Beispielsweise Einkommen aus Vermögen, aus Rentenzahlungen), ungleich verteilt. Dies zeigt sich am besten, wenn man die einzelnen Arbeitnehmer und ihre Jahresbruttoentlohnungen nach Dezilen aufschlüsselt. Im vorliegenden Fall wurde dies für die vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer durchgeführt.<BR /><BR />So wird deutlich, dass die „ärmsten“ 10 Prozent der vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer lediglich 4,7 Prozent der gesamten Summe aus den Jahresbruttoentlohnungen beziehen, während die „reichsten“ 10 Prozent mehr als ein Fünftel (22,0 Prozent) für sich vereinnahmen.<BR /><BR />Die durchschnittliche Jahresbruttoentlohnung für einen Vollzeitbeschäftigten reicht hierbei von 16.115 Euro bei den untersten 10 Prozent bis 75.195 Euro bei den obersten 10 Prozent.<BR /><BR />Auch die Tatsache, dass die Entlohnung in den ersten 7 Dezilen jeweils unterhalb der gesamtdurchschnittlichen (34.239 Euro) liegt, verdeutlicht die Ungleichheit in der Verteilung. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="681632_image" /></div> <BR /><BR />Betrachtet man den Anteil der Einkommensdezile an den gesamten Jahresbruttoentlohnungen, so lässt sich zwischen 2005 und 2019 ein progressiver Anstieg des Anteils der Entlohnungen der mittelhohen<BR />Dezile der Verteilung (vom fünften bis zum neunten) beobachten. Demgegenüber steht ein Rückgang des Anteils der unteren Lohnklasse und eine leichte Abnahme im zweiten, dritten und vierten Dezil sowie in der „reichsten“ Lohnklasse. Das bedeutet, dass sich, wenn auch in geringem Maße, die Einkommensungleichheiten unter den Arbeitnehmern in der Privatwirtschaft, generell verschärft haben.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="681635_image" /></div> <BR /><BR /><b>Mediane Entlohnung: Fast 30.000 Euro in Vollzeit, mehr als 17.000 in Teilzeit</b><BR /><BR />Die mediane Jahresbruttoentlohnung eines in der Privatwirtschaft beschäftigten Arbeitnehmers mit Vollzeitvertrag beläuft sich im Jahr 2019 auf 29.818 Euro, jene der in Teilzeit arbeitenden unselbstständig Beschäftigten auf 17.472 Euro. Auch hier zeigen sich deutliche Unterschiede nach Aggregationsklasse der Arbeitnehmer. Betrachtet man etwa die Verteilung nach einzelnen Altersklassen, so erreicht die Entlohnung der Vollzeitarbeitskräfte ihren Höhepunkt in der Klasse von 55 bis 59 Jahren, während sie bei den Teilzeitbeschäftigten zwischen 45 und 49 Jahren am höchsten ist, in den höheren Altersklassen jedoch<BR />wieder abnimmt.<BR /><BR />Analysiert wurde auch der jeweilige Anteil an Teilzeitbeschäftigten. Dieser liegt bei den Arbeitnehmern bis 20 Jahren bei 21,7 Prozent, ab 40 Jahren dann leicht höher bei etwa 30 Prozent. Eine auffallend hohe Quote findet sich in der älteren Klasse (43,9 Prozent).<BR /><BR /><b>Höchste Entlohnung im Finanzbereich</b><BR /><BR />Der Wirtschaftsbereich mit der höchsten medianen Entlohnung - sei es bei Vollzeit mit 49.181 Euro als auch bei Teilzeit mit 30.746 Euro - ist eindeutig der Bereich Finanz- und Versicherungsdienstleistungen. Auch im Bereich Energieversorgung wird im Verhältnis zu den restlichen Bereichen ein hohes medianes Gehalt ausbezahlt (Vollzeit 47.577 Euro, Teilzeit 30.827 Euro).<BR /><BR />Den niedrigsten Medianwert bei Vollzeitbeschäftigung verzeichnet der Sektor Vermietung, Reisebüros, unterstützende Dienstleistungen für Unternehmen mit einer medianen Entlohnung von rund 26.870 Euro (Teilzeit 13.214 Euro).<BR /><BR />Die Sektoren Kunst, Sport, Unterhaltung und Erholung sowie Vermietung, Reisebüros und unterstützende Dienstleistungen für Unternehmen weisen eine deutlich höhere Teilzeitquote auf (50 bis 60 Prozent). Die geringsten Teilzeitquoten verzeichnen hingegen das Baugewerbe mit 7,0 Prozent, gefolgt von Wasserversorgung; Abwasser und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen (8,8 Prozent). Insgesamt waren 2019 in der Südtiroler Privatwirtschaft mehr als ein Viertel (28,0 Prozent) der Beschäftigten in einem Teilzeitarbeitsverhältnis tätig.<BR /><BR /><b>Territoriale Verteilung der medianen Entlohnung</b><BR /><BR />Die Untersuchung der territorialen Verteilung der medianen Entlohnungen beschränkt sich auf Arbeitnehmer in Vollzeit. Es muss zwischen 2 territorialen Kriterien unterschieden werden, nämlich dem gewöhnlichen Arbeitsort der Arbeitnehmer und dem meldeamtlichen Wohnort. Wie bereits angemerkt, umfasst die Grundgesamtheit der vorliegenden Untersuchung die Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft mit Arbeitsort in Südtirol. Das hat definitionsgemäß zur Folge, dass sich sämtliche mögliche Arbeitsorte in Südtirol befinden müssen. Dies trifft für das Merkmal Wohnort nicht zu. Ein Arbeitnehmer, der in Südtirol arbeitet, muss nicht zugleich auch in Südtirol wohnen. Nichtsdestotrotz fällt ein solcher Arbeitnehmer in die Grundgesamtheit und seine spezifischen Eigenschaften werden analysiert. In den Übersichten und Grafiken<BR />werden diese Arbeitnehmer unter dem territorialen Merkmal „Außerhalb Südtirols“ aufgeführt. <BR /><BR /><b>Im Wipptal verdient man am meisten</b><BR /><BR />Die mediane Jahresbruttoentlohnung eines vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmers in Südtirol beläuft sich im Jahr 2019 auf 29.818 Euro. Höher - nämlich bei 32.530 Euro - liegt dieser Wert, wenn man nur die Arbeitnehmer mit Arbeitsort im Wipptal oder in Bozen (31.291 Euro) betrachtet. Es zeigt sich somit, dass im Wipptal und in der Landeshauptstadt die landesweit lukrativsten privatwirtschaftlichen Arbeitsmöglichkeiten bestehen. Hingegen, bei Betrachtung der Verteilung der Gehälter nach Wohnort der Arbeitnehmer, liegt der höchste Wert im Pustertal (31.042 Euro), gefolgt vom Wipptal (31.023 Euro). Auffallend ist, dass die mediane Entlohnung in Bozen bei den dort Ansässigen (29.470 Euro) niedriger ist als bei den Arbeitnehmern im Allgemeinen. Dies legt die Vermutung nahe, dass von den Einpendlern durchaus gut bezahlte Jobs besetzt werden.<BR /><BR />Weit weniger rosig sieht die Situation im Westen des Landes aus. Im Vinschgau werden die geringsten Entlohnungen ausbezahlt. Die mediane Entlohnung liegt hier (gemessen am Wohnort) bei 28.118 Euro,<BR />was nur 90,6 Prozent des entsprechenden Wertes im Pustertal entspricht.<BR /><BR />Betrachtet man den Medianwert der Bezüge der Arbeitnehmer mit Arbeitsort im Vinschgau, so liegt dieser mit 27.615 Euro leicht niedriger. Während in der Landeshauptstadt und im Wipptal die Einpendler das Lohnniveau heben, ist in den anderen Bezirksgemeinschaften das Gegenteil der Fall. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="681638_image" /></div> <BR /><b><BR />In den urbanen Ballungsräumen und deren Umgebung sowie entlang der Hauptverkehrsachsen sind die Entlohnungen höher</b><BR /><BR />Untersucht man die mediane Entlohnung für die vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer nach Gemeinde des Arbeitsortes, so zeigt sich, dass in den Städten sowie in deren Umgebung die Entlohnung tendenziell höher ist. Auch entlang der Hauptverkehrswege wie der Brennerautobahn und der MEBO konzentrieren sich die Gemeinden mit relativ hoher medianer Entlohnung. Benachteiligt scheinen Gemeinden in der Peripherie; so befinden sich fast alle Gemeinden der niedrigsten Entlohnungsklasse (weniger als 27.000 Euro mediane Jahresbruttoentlohnung) in doch sehr peripheren Lagen. Ausnahmen bilden hierbei touristisch stark entwickelte Gemeinden. Allgemein bestätigt sich erwartungsgemäß auch hier das Bild, welches sich bereits bei der Analyse nach Bezirksgemeinschaft zeigte: Der Westen des Landes sowie periphere Gemeinden sind bei den Verdienstmöglichkeiten aus unselbständiger Beschäftigung gegenüber anderen Gemeinden deutlich benachteiligt. <BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR />