<i>Von Rainer Hilpold</i><BR /><BR />Der Wintertourismus in Südtirol ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Wie wichtig, das wird deutlich, wenn man sich die Umsätze ansieht, die über die Gäste, die in Südtirol Urlaub machen, generiert werden. Dabei geht es um den Zeitraum von November bis April.<BR /><BR /><b><BR /><BR />Wertschöpfung im Winter wesentlich höher</b><BR /><BR /><BR />„Für die Berechnung nehmen wir den Winter 2018/2019 her, weil es der letzte war, in dem Corona überhaupt noch keine Rolle spielte“, so Luciano Partacini, Direktor des Amtes für Wirtschaftsinformation beim WIFO. Damals seien rund 12,45 Millionen Übernachtungen in Südtirol verzeichnet worden. „Das ist zwar etwas weniger als im Sommer, allerdings fällt auf, dass die Wertschöpfung im Winter wesentlich höher ist. Im Winterurlaub gibt ein Gast im Schnitt um rund ein Drittel mehr aus als im Sommer.“<BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-46902354_quote" /><BR /><BR /><BR />Konkret heißt das: „Unter Berücksichtigung der Inflation lässt ein Südtirol-Urlauber pro Tag rund 149 Euro da. Da fallen sämtliche Ausgaben hinein – vom Hotelzimmer über das Tagesticket für die Piste bis hin zum Mittagessen auf der Skihütte.“ Im Sommer liegen die durchschnittlichen Ausgaben je Gast fast 35 Euro darunter. <BR /><BR />„Multipliziert man die Tagesausgaben der Skiurlauber mit der Zahl der Übernachtungen, ergibt sich ein Umsatz von 1,86 Milliarden Euro, der direkt über den Wintertourismus erwirtschaftet wird.“ Einnahmen, die in diesem Corona-Winter zumindest teilweise wegzubrechen drohen. <BR />Was man auch nicht vergessen dürfe, sei, dass Corona dem Wintertourismus bereits empfindlich geschadet habe. „Der März und April der letzten Saison sind komplett ausgefallen, was Umsatzeinbußen im Wintergeschäft von rund 408 Millionen Euro bedeutete“, so oder WIFO-Forscher.<BR /><BR /><BR /><b>Wintertourismus: Jeder Monat zählt</b><BR /><BR />„In Gang kommt der Wintertourismus in Nicht-Coronazeiten ab Dezember, richtig auf Hochtouren läuft er dann üblicherweise in den Monaten Jänner und Februar.“<BR /><BR />Die Bedeutung der einzelnen Wintermonate lässt sich grob schätzen – ebenfalls anhand von Zahlen aus der letzten coronafreien Saison: „Im Dezember 2018 betrugen die Einnahmen aus dem Wintertourismus rund 340 Millionen Euro. Von Januar bis März kam dann noch über eine Milliarde Umsatz hinzu.“ <BR /><BR />Bei den Berechnungen geht es – wie erwähnt – nur um direkte Umsätze, die über Gäste erzielt werden, nicht um die Bedeutung des Wintertourismus für die Wirtschaft insgesamt, etwa als Arbeitgeber für die einheimische Bevölkerung vor allem in ländlichen Gebieten. <BR />Mit Blick auf die Saison 2020/2021 sagt Partacini, dass nicht nur der Zeitpunkt des Starts wichtig sei, sondern auch die Umstände, unter denen der Wintertourismus ermöglicht werde. „Und die stehen aktuell noch völlig in den Sternen.“<BR />