Denn selbst bei niedrigem Einkommen kann gespart werden.<BR /><BR /><b>Schafft man es in Südtirol trotz Krise und Teuerungen noch immer, zu sparen?</b><BR />Petra Priller: Das hängt natürlich ganz von der Einkommenslage ab, die jemand oder eine Familie hat. Leute mit einem geringen Einkommen tun sich klarerweise schwerer. Aber auch sie können sparen – etwa beim Einkauf, beim Ausgehen, indem sie die öffentlichen Verkehrsmittel statt das eigene Auto verwenden. Es gibt immer Möglichkeiten zu sparen. Sofern möglich, sollte man etwa 3 Monatsgehälter am Bankkonto haben. Sozusagen als Notgroschen für Unvorhergesehenes. <BR /><BR /><b>Und das schafft jeder?</b><BR />Priller: Nun, während Pandemie und Lockdown hatte man ja keine Möglichkeit, groß Geld auszugeben – zumindest nicht durch Shoppen und Ausgehen. Somit konnten sich viele im Land schon etwas ansparen. Inzwischen ist das normale Leben wieder zurückgekehrt und die Leute konsumieren wieder normal. Also werden auch die Ersparnisse angegriffen bzw. ist es für viele nicht mehr so einfach, etwas auf die hohe Kante zu legen. Vor allem auch angesichts der Teuerungen.<BR /><BR /><b>Ist Sparen noch in?</b><BR />Priller: Auf jeden Fall. Aber um die finanzielle Situation gut im Griff zu haben und sparen zu können, besonders wenn das Einkommen knapp ist, muss in der Familie auch über das Thema Geld gesprochen werden. Das ist allerdings hierzulande in vielen Familien noch immer ein großes Tabuthema. Dabei sollte man sich am besten gemeinsam einen Überblick über Einnahmen und Ausgaben machen – und zwar der ganzen Familie. Dabei sollen die Kinder auch mit einbezogen werden. Wenn es knapp wird in der Familienkasse und z.B. Sohn oder Tochter studieren, sollte man das mit ihnen auf jeden Fall besprechen, ihnen klar machen, dass auch sie etwa durch einen Job neben dem Studium zum Familieneinkommen beitragen müssen. Jeder in der Familie kann und muss beim Thema Finanzen mithelfen. Und am besten ist es immer, ein klares Ziel vor Augen zu haben.<BR /><BR /><b>Also auf jeden Fall auch Kinder mit einbeziehen?</b><BR />Priller: Unbedingt. Es macht Sinn, mit Kindern von klein auf über das Thema Geld zu sprechen. Am besten auch mit einem Sparschwein. Dadurch lernen sie, auf ein Ziel hinzusparen und bekommen auch mit, dass das Geld weg ist, wenn man es ausgibt, um sich etwas zu kaufen. Dasselbe gilt für das Taschengeld. Auch damit lernen Kinder zu sparen und den Umgang mit Geld. Zudem steigert es gleichzeitig auch das Selbstwertgefühl der Kinder, wenn sie sich mit ihrem Ersparten ihren Wunsch erfüllen.