Eher mau war hingegen die Ausbeute im Obstbau. <BR /><BR />Worte wie „fantastisch“, „ausgezeichnet“, „perfekt“ aus dem Mund eines Landwirtes zu hören, kommt eher selten vor. Wenn der Bozner Bauernbundchef Michl Bradlwarter aber auf die Weinlese zu sprechen kommt, dann beginnt er zu schwelgen und redet nur mehr in Superlativen. <BR /><BR />Vor rund 2 Wochen wurde die letzte Fuhre eingebracht. Nun läuft der Gärungsprozess und das was da im Fass vor sich hinblubbert, lässt Großartiges erwarten. „Die Qualität der angelieferten Trauben war außergewöhnlich gut. Die Früchte waren gesund wie noch nie. Einfach fantastisch“, sagt Bradlwarter. <BR /><BR />Hauptgrund war der heiße und trockene Sommer. Das Klima sei perfekt gewesen, es hätten die optimalen Bedingungen für den Weinbau geherrscht, meint er. Von Unwettern blieben die Bozner Bauern verschont, die Hitze hat auch die Krankheiten mehr als in Schach gehalten. „Heuer war die Weinlese eine richtige Freude. Das Ergebnis werden Spitzenweine sein.“ <BR /><BR /><embed id="dtext86-56756006_quote" /><BR /><BR />Während also die Weinbauern die absoluten Sieger des Hitzesommers 2022 sind, schaut es bei den Obstbauern eher nicht so gut aus. Brütend heiß mögen es die Äpfel nämlich überhaupt nicht. Schon das Frühjahr war zu warm und der Sommer dann zu heiß. „Die Früchte sind eher klein geblieben. Vor allem die Frühsorten wie Gala haben gelitten, bei den Spätsorten sah es mit der Qualität dann schon wesentlich besser aus“, berichtet Bradlwarter. War man anfangs die Erntemenge betreffend noch eher zuversichtlich, hat sich dies im Laufe des Sommers dann schlagartig geändert. <BR /><BR />„Es dürften schlussendlich 20 bis 30 Prozent weniger Äpfel in den Kisten gelandet sein“, meint der Bauernbundobmann. Dazu kommt auch noch die allgemeine Krisenstimmung. Will heißen: Der Konsument ist in schwierigen Zeiten zurückhaltend, er kauft auch keine Äpfel. Nachdem damit gerechnet werden muss, dass sich die Lage nicht schlagartig verbessern wird, schaut man gebannt auf die weitere Entwicklung. Auch in anderen Teilen Europas ist die Ernte eher mager ausgefallen, insofern könnte es mit einem annehmbaren Auszahlungspreis schlussendlich doch noch klappen. <BR /><BR />Die außergewöhnlichen klimatischen Bedingungen während des Sommers bereiten Bradlwarter keine großen Sorgen. „Wir hatten ein trockenes Jahr, es wird auch wieder ein nasses geben“, sagt er dazu. In Punkto Bewässerung hätte man im Großraum Bozen sowieso keine Probleme. „Wasser ist immer da.“