„Angesichts der Wichtigkeit und des Mangels an Kenntnissen der Zweit- und Fremdsprachen, welche die heimischen Unternehmen feststellen, ist es nur korrekt, wenn die Freie Universität Bozen auf ein gutes Sprachniveau der Erstimmatrikulierten pocht. Überhaupt wäre zu überlegen, in Südtirol regelmäßige Sprachtests bereits in der Unter- und Oberstufe einzuführen, um bei mangelhaften Sprachkenntnissen frühzeitig reagieren zu können“, ist Handelskammerpräsident Michl Ebner überzeugt.Wenn die Südtiroler Unternehmen Arbeitskräfte einstellen, achteten sie vor allem auf die Kenntnis der Zweit- und der Fremdsprachen.Je größer die Betriebe, desto wichtiger sei auch die sprachliche Kompetenz. Laut einer vom WIFO durchgeführten Stellenanzeigenanalyse setzen viele Unternehmen neben der Kenntnis der Zweitsprache auch Englisch oder eine weitere Fremdsprache voraus. „Nach Wirtschaftsbereichen aufgeschlüsselt sind es vor allem die Unternehmen im Gastgewerbe und im Dienstleistungsbereich, die von den Bewerbern am häufigsten gute Sprachkenntnisse verlangen“, so das WIFO.Im Vergleich zum gesamtstaatlichen Gebiet bewerteten die heimischen Unternehmer die Sprachkenntnisse als dreimal so wichtig wie ihre Kollegen in den anderen Regionen. Dies sei auf die besondere geografische Lage Südtirols, die Brückenfunktion vieler heimischer Betriebe zwischen dem deutschsprachigen und dem italienischen Markt und auf die zunehmende Internationalisierung der lokalen Unternehmen zurückzuführen. Für die Wettbewerbsfähigkeit der Südtiroler Wirtschaft stelle daher die Ausbildung mehrsprachiger Mitarbeiter/innen eine Grundvoraussetzung dar, so das Wirtschaftsforschungsinstitut.