Die römische Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen Firmenpräsidenten Pierfrancesco Guarguaglini wegen Steuerbetrug und falschen Rechnungen aufgenommen. Gegen den Präsidenten lief bereits seit einem Jahr eine Untersuchung wegen Schwarzgeldern. Er wird beschuldigt, auf Bankkonten in Steuerparadiesen Schwarzgelder angesammelt zu haben. Mit den Schwarzgeldern wurden angeblich Politikern im In- und Ausland Schmiergelder für Aufträge gezahlt.Trotz der Ermittlungen hatte Wirtschaftsminister Giulio Tremonti Guarguaglini im April im Amt bestätigt. Im vergangenen Jahr war der Sitz der Finmeccanica-Tochter Selex in Rom durchsucht worden. Dabei wurden Dokumente beschlagnahmt, die Lieferungsaufträge betreffen. Der Verdacht lautet, dass das Unternehmen, die Sensoren und Systeme für die Schifffahrtsindustrie produziert, in ihren Bilanzen Zahlungen eingetragen habe, die nie wirklich erfolgt waren. Damit sollen Schwarzgelder auf Bankkonten in Singapur und Hong Kong angesammelt worden sein. Finmeccanica bestritt in einer Presseaussendung jeglichen Vorwurf. apa