Der Geschäftsklimaindex des Münchner Ifo Instituts für Wirtschaftsforschung legte im November deutlich stärker als erwartet von 92 auf 93,9 Punkte zu. „Die deutsche Wirtschaft arbeitet sich weiter aus der Krise“, sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn am heutigen Dienstag in München. Trotz des achten Anstiegs in Folge ist das Stimmungsbarometer aber noch weit von seinem Niveau vor der Finanzkrise entfernt. Das Ifo sieht keinen Grund für Euphorie.In den Boomjahren 2006 und 2007 lag der Index durchgehend bei weit über 100 Punkten. Inzwischen erreichte er aber zumindest das Niveau unmittelbar vor dem Schock durch die Lehman-Pleite im September 2008. Im August vergangenen Jahres lag der Index bei 94,4 Punkten, im September bei 92,6.Trotz des überraschend kräftigen Anstiegs warnte das Ifo vor Euphorie. „Die Rezession ist bei weitem noch nicht ausgestanden“, sagte der Ifo-Konjunkturexperte Klaus Abberger. Erst nach dem Ende der staatlichen Konjunkturprogramme werde sich zeigen, wie stark die Eigendynamik der Wirtschaft ist. Der Ifo-Index wird jeden Monat aus einer Befragung von rund 7.000 Unternehmen erhoben und gilt als wichtigster Frühindikator für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft. Im November beurteilten die Firmen sowohl ihre aktuelle Lage als auch ihre Erwartungen für die kommenden Monate besser als noch im Oktober. Der Index für die Lage stieg von 87,4 Punkten auf 89,1 Punkte, der Index für die Erwartungen von 96,8 auf 98,9 Punkte. Nach dem massiven Einbruch durch die Wirtschaftskrise im vergangenen Jahr legt das Barometer bereits seit April Monat für Monat zu.apa/dpa/reuters