Nach dem US-Angriff auf iranische Atomanlagen hat sich das Parlament in Teheran für die Sperrung der Straße von Hormus ausgesprochen. Sollte auch der Oberste Nationale Sicherheitsrat zustimmen, könne die Maßnahme in Kraft treten – mit Folgen für die ganze Welt. <BR /><h3> Wo liegt die Straße von Hormus?</h3>Der Seeweg ist eine Meerenge zwischen dem Iran und dem Oman. Sie ist die einzige Verbindung des Persischen Golfs mit den Weltmeeren und ist an der engsten Stelle rund 50 Kilometer breit. Am Golf von Persien liegen bedeutende Ölförderländer wie der Iran, Kuwait, Saudi-Arabien, Katar, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1181853_image" /></div> <h3> Wer kontrolliert den Seeweg?</h3>Es gibt keine zentrale Kontrollbehörde wie etwa am Suezkanal. Die Tanker fahren durch Hoheitsgewässer des Oman und des Iran. Ein UN-Abkommen, das Handelsschiffen freie Durchfahrt garantiert, hat der Iran zwar unterzeichnet, aber nicht ratifiziert. Teheran prüft nun, ob die Meerenge blockiert wird, wie ein General sagte. Die Entscheidung liegt beim Obersten Nationalen Sicherheitsrat unter Leitung des obersten Führers des Landes, Ajatollah Ali Chamenei.<h3> Warum ist die Straße so entscheidend für den Welthandel?</h3>Die Meerenge gilt weltweit als eine der wichtigsten Routen der Seefahrt. 2023 wurden fast 30 Prozent des weltweiten verschifften Öls über die Straße von Hormus transportiert. Der größte Teil davon geht in Richtung China, Indien und in andere asiatische Länder. Auch 20 Prozent des weltweiten Flüssiggashandels laufen durch die Meerenge.<h3> Wie teuer könnte Öl werden?</h3>Ökonomen der Deutschen Bank warnen für den Fall einer weiteren Eskalation vor einem starken Anstieg der Ölpreise. Rohöl der Sorte Brent könnte laut Ökonomen binnen kurzer Zeit auf 120 US-Dollar pro Fass steigen. „Die derzeitige Konjunkturerholung würde abbrechen“, warnte Robin Winker, Chefvolkswirt für Deutschland. <h3> Gibt es Alternativen?</h3>Es gibt Pipelines, etwa durch Saudi-Arabien zum Roten Meer und eine der Vereinigten Arabischen Emirate zum Golf von Oman. Pipelines könnten laut Internationaler Energieagentur im Fall einer Blockade etwa ein Viertel der durchschnittlichen Ölmenge aufnehmen, die sonst in Tankern den Golf verlassen würde.