Alle zehn Jahre bekommt Europas Wirtschaft neue Hausaufgaben. Derzeit gilt die sogenannte Lissabon-Strategie „Europe 2020“.Damit soll die Wirtschaft angekurbelt werden – und das soll nicht doch nur irgendwie geschehen, sondern „intelligent, integrativ und nachhaltig“, so das EU-Programm.Bildung, besserer sozialer Zusammenhalt und die Förderung umweltfreundlicher Technologien stehen im Mittelpunk der EU-Strategie.ASTAT definiert Südtirols IndikatorenOb diese Ziele konkret erreicht werden, können die Staaten mithilfe von Indikatoren kontrollieren. Südtirols Indikatoren hat das Landesinstitut für Statistik (ASTAT) nun errechnet.Verwendet wurde dafür die SWOT-Analyse.SWOT steht dabei für Stärken (Strenghts), Schwächen (Weaknesses), Chancen (Opportunities) und Gefahren (Threats) eines Gebiets, die es im Rahmen der Wirtschaftsförderung zu berücksichtigen gilt.Damit kann die Position Südtirols gegenüber den benachbarten Gebieten (restliches Italien, Österreich und Deutschland) sowie gegenüber anderen EU-Staaten bewertet werden.Südtirols aktuelle Stärken liegen demnach in der hohen Zahl der Beschäftigten.In der Nutzung erneuerbarer Energien befindet sich Südtirol sogar mit an der EU-Spitze: Gut 38% seines Energiebedarfs deckt Südtirol mit alternativ. Zum Vergleich: Italien soll laut EU-Programm bis 2020 die Schwelle von 17% erreichen.Gefahren sieht die Studie hingegen im steigenden Energieverbrauch und in der wachsenden Armut.Südtirols Chancen für die Zukunft liegen in Bildung und Forschung, zwei Elemente, die speziell das geforderte „intelligente Wachstum“ abdecken.Die EU möchte erreichen, dass mindestens 40% der Bevölkerung einen Hochschulabschluss vorweisen können.Südtirol allerdings ist derzeit von starkem Schulabgang betroffen – mehr als jeder vierte Südtiroler setzt nach der Mittelschule seine Ausbildung nicht fort.Als einzige große Schwäche Südtirols wird die hohe Emission von Treibhausgasen angeführt.Hier ist die Situation schlechter als im EU-Schnitt und hat sich in der letzten Zeit auch nicht verbessert.Mehr Verantwortungsgefühl in diesem Bereich sei deshalb notwendig – in einer Zusammenarbeit über regionale und staatliche Grenzen hinaus, befindet das ASTAT in seiner Analyse.stol