Lediglich elf Prozent der insgesamt 6.154 Teilnehmer der Untersuchung würden eine finanzielle Förderung ablehnen, erklärten die Verantwortlichen der Studie am Donnerstag vor Journalisten in Innsbruck.Dieser Wert sei überraschend hoch, aber mit einer ähnlichen Untersuchung in der Schweiz vergleichbar, erläuterte Ulrike Tappeiner vom Institut für Ökologie an der Uni Innsbruck. Befragt wurden 1.800 Nord- und Südtiroler sowie 4.300 Touristen. Die Auswertung der Umfragen, Interviews und Analysen würden einen „klaren Trend“ zeigen. Traditionell bewirtschaftete und bewaldete Flächen würden sehr positiv beurteilt, Landschaften hingegen, die durch eine intensive Landwirtschaft geprägt seien, würden weniger gefallen. Zudem bewerteten die Befragten die Verstädterung des Talbodens „eher negativ“.Deutliche Unterschiede hätten sich zwischen den Bewertungen von Einheimischen und Touristen gezeigt: Touristen stünden der Siedlungsausbreitung kritischer gegenüber als Einheimische. Umgekehrt habe den Einheimischen die Bewaldung meist weniger gut gefallen als den Touristen. Auffallend sei zudem gewesen, dass italienischen Touristen offene Grünflächen besser gefallen hätten als den übrigen Befragten.Die alpine Kulturlandschaft habe sich in den letzten 150 Jahren deutlich gewandelt, betonte Erich Tasser von der Europäischen Akademie in Bozen (EURAC). Unter anderem hätten die Mechanisierung der Landwirtschaft und der Preisdruck auf landwirtschaftliche Erzeugnisse zu einer Rationalisierung und Spezialisierung der Betriebe und in weiterer Folge zu einer stetigen Abnahme des Anteils der Beschäftigten im primären Wirtschaftssektor geführt. Zudem seien Siedlungsräume ausgeweitet worden und Ackerflächen teilweise verschwunden. Gleichzeitig hätten sich aber die Waldflächen ausgebreitet. Insgesamt stellten die Wissenschaftler einen „immensen Nutzungswandel“ fest, schilderte Tasser.Eine der leitenden Fragen der Studie sei daher gewesen, wie es zu dem Landschaftswandel habe kommen können. Zudem habe man untersucht, welchen Landschaftstyp die Gesellschaft überhaupt wolle und wie die individuellen Strategien der „Landschaftsgestalter“ mit den gesellschaftlichen Wünschen überein gebracht werden können. Das auf drei Jahre angelegte, länderübergreifende Projekt „Kultur.Land.(Wirt)schaft – Strategien für die Kulturlandschaft der Zukunft“ sei auf drei Jahre angelegt. apa