Dem Landesamt für Statistik „Astat“ zufolge dürfte das Schlimmste vorbei sein. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) hat im Vorjahr fast wieder das Vorkrisen-Niveau erreicht. Während im Jahr 2009 die Auswirkungen der Rezession deutlich spürbar waren und das BIP um 2,6 Prozent zurückging (zum Vergleich: Italien -5,2 Prozent, -4,7 Prozent in Deutschland), zog 2010 die Realwirtschaft wieder an: Südtirol erreichte ein Wachstum von 0,9 Prozent. Ausblick auf 2011 Im Jahr 2011 müssten, laut dem europäischen Statistikamt „Eurostat“, die wichtigsten Bezugsmärkte Südtirols zwischen 1,1 Prozent (Italien) und 2,2 Prozent (Deutschland) wachsen. Das Wachstum des Südtiroler BIP dürfte zwischen diesen beiden Werten liegen. Den ersten Schätzungen zufolge könnte das heimische BIP genauso wie das österreichische um 1,7 Prozent steigen. Öffentliche Ausgaben stützten heimische Wirtschaft Die öffentlichen Ausgaben haben 2009, aber auch im vergangenen Jahr, die heimische Wirtschaft während der Krise gestützt. Das zeigte sich vor allem in der gleichbleibenden Investitionsfreudigkeit der Unternehmer, die auch dank der niedrigen Leitzinssätze und der Förderungen auf lokaler und gesamtstaatlicher Ebene nicht nachließ. Eine wichtige Rolle in der Entwicklung hin zu einem Vorkrisen-Niveau spielt auch die Auslandsnachfrage: Die Daten zum Außenhandel weisen auf einen deutlichen Aufschwung des Exports hin. 2010 stieg der Export um 20,2 Prozent in nominellen Werten und holte somit den Rückgang des Vorjahres von 14,8 Prozent auf. Produzierendes Gewerbe und Dienstleistungen holen auf, Krise im Baugewerbe Die internationale Krise traf in Südtirol vor allem das Produzierende Gewerbe und das Baugewerbe. In nur einem Jahr (2009) büßte der erste Sektor ein Zehntel der Wertschöpfung ein; 2010 erholte er sich leicht. Das Baugewerbe konnte die negative Entwicklung allerdings noch nicht aufholen: Der seit vier Jahren anhaltende Abwärtstrend dauert immer noch an. Ein Aufatmen gibt es auch im Dienstleistungsbereich: Die Zunahme um 1,7 Prozent im Jahr 2010 glich den Rückgang des Vorjahres (-1,9 Prozent) weitgehend aus.