In Südtirol werden auf 5.833 Hektar Reben angebaut – fast sieben Prozent mehr als 2018. Deutlich verändert hat sich vor allem die Sortenstruktur. Weißweine legen deutlich zu (plus 16,9 Prozent zwischen 2018 und 2025) und machen inzwischen mehr als zwei Drittel der Anbaufläche aus, während der Anteil der Rotweine zurückgeht (minus 9,5 Prozent), wobei der Rückgang gerade auf den Vernatsch und auf sehr schwere Rotweine zurückgeht. <BR /><BR /> Gründe dafür sind zum einen das veränderte Konsumverhalten: Verbraucher bevorzugen zunehmend leichtere, frischere und alkoholarme Weine. „Ein weiterer Grund ist, dass viele Weißweinsorten hier in Südtirol ideale Bedingungen vorfinden – gerade in kühleren Lagen – und dadurch bessere Ergebnisse erzielen“, so Andreas Kofler, Präsident des Konsortiums Südtirol Wein. „Wichtig ist, dass die Sorte an den richtigen Standort angepasst wird.“<BR /><BR />Besonders Sauvignon, Gewürztraminer und Chardonnay gewinnen laut Wifo in den vergangenen Jahren an Bedeutung. Auch die biologisch bewirtschaftete Fläche wurde deutlich ausgeweitet – um 45 Prozent seit 2018.<h3> Verkaufsmenge leicht gesunken</h3>Während die Rebfläche zugenommen hat, ist die Verkaufsmenge laut Wifo leicht um ein Prozent zurückgegangen. Die 19 größten Produzenten Südtirols – darunter Genossenschaften und private Weingüter – setzten im Jahr 2024 rund 33 Millionen Flaschen à 0,75 Liter ab. Rund 70 Prozent davon entfielen auf Weißweine.<h3> Wohin verkauft wird</h3>Die Absatzmärkte haben sich in den vergangenen Jahren kaum verändert. Die wichtigsten Märkte bleiben Südtirol (27,4 Prozent) und das übrige Italien (39,0 Prozent), gefolgt von Deutschland (9,1 Prozent) und den USA (8,3 Prozent).<BR /><BR />Bei den Verkaufskanälen gewinnen die Hotellerie und Gastronomie an Bedeutung: Über die Hälfte aller Flaschen wird dort verkauft. Der Weinfachhandel, der Einzelhandel und der Online-Vertrieb sind dagegen leicht rückläufig.<h3> Welche Themen sind den Produzenten wichtig?</h3>Wie bereits 2018 sehen fast alle Großproduzenten in nachhaltiger Produktion und Lagenweinen die zentralen Zukunftsthemen. Die Lagenbezeichnung auf dem Etikett gilt für die Mehrheit der Befragten als klarer Mehrwert für die Marktpositionierung, ebenso wie digitale Etiketten. Dagegen haben Cuvées, die biologische Produktion sowie PIWI-Sorten (pilzresistente Rebsorten) an Bedeutung verloren.<BR /><BR />Laut Befragung wünschen sich die Produzenten gezielte Unterstützung in den Bereichen Exportförderung, Weinrecht und Werbung. Häufig genannt werden außerdem Nachhaltigkeit, Markenentwicklung und Storytelling. Als zentrale Maßnahmen gelten Veranstaltungen auf internationalen Märkten, intensivere Pressearbeit, engere Kooperationen mit dem Tourismus sowie die Förderung von Weinveranstaltungen in Südtirol.<BR /><BR />„Südtirols Weinwirtschaft zeigt eine bemerkenswerte Stabilität. Für die Zukunft wird es jedoch entscheidend sein, das Potenzial der internationalen Märkte gezielter zu nutzen und sich dort stärker zu positionieren“, erklärt Handelskammerpräsident Michl Ebner.