Italiens Defizit ist im vergangenen Jahr von 9 auf 8 Prozent im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) gesunken. Es liegt jedoch deutlich über der Schätzung von 5,6 Prozent, die im Wirtschaftsplan der Regierung angegeben wurde. Belastet wurde das Defizit von dem für die Staatskassen kostspieligen Superbonus-Programm zur Förderung von Renovierungsarbeiten zur Verbesserung der Energieeffizienz der Gebäuden, wie aus einem gestern veröffentlichten Istat-Bericht hervorgeht.<BR /><BR />Im Pandemiejahr 2020 hatte das Defizit noch bei 9,7 Prozent des BIP gelegen und war dann 2021 auf 9 Prozent gesunken. <h3> Abtretung an Dritte vor 2 Wochen abgeschafft</h3>Die Regierung erklärte, sie wolle den Superbonus schrittweise abschaffen, da er für die öffentlichen Kassen zu kostspielig sei, die Preise für Bauarbeiten in die Höhe treibe und betrugsanfällig sei. <a href="https://www.stol.it/tag/Superbonus" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">STOL hat mehrfach berichtet.</a><BR /><BR />Mit einem vor 2 Wochen verabschiedeten Dekret war beschlossen worden, dass die Abtretung des Bonus an Dritte nicht mehr möglich ist – außer bei bereits begonnenen Renovierungsprojekten. <BR /><BR />Die Regierung muss aber noch eine Lösung für das Problem der Steuerguthaben in Milliardenhöhe finden, die die Bauunternehmen nur schwer einlösen können. Vielen Baufirmen droht wegen dem Ende des Superbonus das Aus, warnt die Bauwirtschaft. <h3> Steuerbelastung ist stabil geblieben</h3>Die Steuerbelastung der Steuerzahler in Italien blieb im Jahr 2022 im Wesentlichen stabil. Von 43,4 Prozent des BIP im Jahr 2021 auf 43,5 Prozent im vergangenen Jahr. Dies geht aus den ISTAT-Daten zum BIP und zur Verschuldung der öffentlichen Verwaltung im Jahr 2022 hervor.