Eine Reduzierung des Steuerdrucks sei der sinnvollste Weg zur Unterstützung der unternehmerischen Tätigkeit, meint Moser. Die heuer eingeführten Steuererleichterungen bei der Gemeindeimmobiliensteuer (GIS) und der regionalen Wertschöpfungssteuer (IRAP) hätten bereits erste positive Auswirkungen gezeigt.Für das Jahr 2015 seien nun weitere Steuererleichterungen vorgesehen, die sowohl den Familien als auch den Unternehmen zugute kommen werden. „Die Auswirkungen werden wir zwar erst im Laufe des kommenden Jahres sehen, ich bin aber zuversichtlich, dass die seit einigen Jahren sich im Stillstand befindende Wirtschaft durch diese Entlastungen neuen Auftrieb erhält“, kommentiert Moser die Steuerentlastungen, die sowohl im Landeshaushalt als auch im Stabilitätsgesetz vorgesehen sind. Ausufernde BürokratieEin weiterer Hemmschuh für die Wirtschaft sei die ausufernde Bürokratie, sowohl auf nationaler als auch auf lokaler Ebene. Der SWR habe 2014 mehrere Vorschläge zum Bürokratieabbau auf lokaler Ebene ausgearbeitet. Einige Vorschläge seien bereits umgesetzt worden und würden erste positive Resultate zeigen.Der Beschluss zu den Schulungsmaßnahmen für Betriebsangestellte, die mit Lebensmitteln umgehen delegiere beispielsweise die Unterweisungspflicht der Mitarbeiter an die Unternehmer, vom Besuch von festgeschriebenen Kursen werde abgesehen. Ein weiteres Beispiel sei die Neuregelung zu den Sommerpraktika, die auf Vorschlag des SWR eingeführt worden sei. Erstmals konnten heuer auch Arbeitgeber ohne abhängig Beschäftigte Sommerpraktikanten aufnehmen. „Der neue Höchststand an Sommerpraktikanten (plus 16 Prozent) zeigt, dass die Maßnahme greift - zum Wohle aller“, freut sich der Präsident des SWR. Im kommenden Jahr wolle man auch einige konkrete Maßnahmen zum Bürokratieabbau auf nationaler Ebene ausarbeiten.SWR begrüßt Reformen„Schmerzlich für die Wirtschaftstreibenden war die relativ plötzliche Aussetzung der Wirtschaftsförderung zu verbuchen. Aufgrund der zahlreichen Rückstellungen war dies jedoch ein notwendiger Schritt“, kommentiert Moser den Beitragsstopp. Ziel müsse es nun sein, ein neues System der Wirtschaftsförderung zu erstellen, das die Besonderheiten aller Südtiroler Betriebe berücksichtig und Planungssicherheit ermöglicht.Das Jahr 2014 sei sowohl auf nationaler als auch auf lokaler Ebene geprägt gewesen von einem politischen Kurswechsel. „Die politischen Vertreter haben erkannt, dass ein Weiter-so-wie-bisher nicht mehr tragbar ist und den Weg der Reformen eingeschlagen - ein richtiger Weg. Die Landesregierung hat dabei auch einige unserer Vorschläge aus der ‚Reformagenda für Südtirol‘ aufgegriffen, wie beispielsweise eine Spending Review des Landeshaushaltes, die Reform der öffentlichen Verwaltung und die Reform des Gesundheitswesens“, zeigt sich Moser erfreut. Viel hänge nun davon ab, wie diese Reformen konkret umgesetzt werden.Auf Landesebene habe man sich auch eine neue Art des Dialogs mit den politischen Vertretern einstellen müssen. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit habe sich nun ein gutes Gesprächsklima und ein Dialog auf Augenhöhe entwickelt.Stimme für die Wirtschaft Herausforderungen für das kommende Jahr sieht der SWR im neuen Südtiroler Vergabegesetz, der Förderung der lokalen Kreisläufe, der Arbeitsmarktpolitik und dem Bürokratieabbau. „Das Schlagwort für das nächste Jahr lautet ‚gemeinsam‘: Gemeinsam mit den Wirtschaftsverbänden muss es uns gelingen, eine starke Stimme für die Wirtschaft zu erheben und den Stellenwert der Unternehmerinnen und Unternehmer in der Gesellschaft sichtbar zu machen. Gemeinsam mit der Politik müssen die Rahmenbedingungen für die Unternehmer so gestaltet werden, damit alle Südtiroler Betriebe erfolgreich wirtschaften können. Gemeinsam mit den Sozialpartnern gilt es, eine Zukunftsvision für eine positive Entwicklung Südtirols zu schreiben. Es sind keine leichten Herausforderungen, gemeinsam aber machbar“, so Moser.