<b>Von Jakob Pramstaller</b><BR /><BR /><BR /> <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/tankstellen-der-streik-steht-und-beginnt-um-19-uhr" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Nach den heftigen Protesten</a> von Tankstellenbetreibern, Verbänden und Erdölgesellschaften hat die Regierung in Rom Korrekturen am Dekret vorgenommen: Die Verpflichtung, den Durchschnittspreis neben dem in Rechnung gestellten Preis auf Schildern anzugeben, bleibt bestehen, aber die Strafen für Zuwiderhandlungen werden verringert.<b><BR /><BR />STOL: Herr Soppera, gestern hat sich der Senat für die Durchsetzung des neuen Kraftstoffdekrets entschieden. Was halten Sie von diesem Beschluss?</b><BR />Walter Soppera: Es ist mir ein Rätsel, was die Regierung mit diesem Dekret erreichen will. Ich finde, dem Kunden hilft dieses Schild nicht weiter. Was hat er davon, wenn er hier auf eine Tankstelle fährt und den Durchschnittspreis von ganz Italien kennt? Viel mehr glaube ich, dass es ihn verunsichert, wenn auf einmal 3 bis 4 verschiedene Preisschilder ausgestellt sind. Noch dazu ist es für uns Tankstellenbetreiber eine große Arbeit, die dadurch entsteht. Nutzen bringt es allerdings keinen. Ein solches Dekret gibt es im restlichen Europa nicht.<BR /><BR /><embed id="dtext86-58630963_quote" /><BR /><BR /><BR /><b>STOL: Hängen diese Schilder nun bereits auf den Tankstellen?</b> Soppera: Nein, es gibt noch viel zu viele Unklarheiten. Ich schätze, es wird sicher noch 2 bis 3 Monate dauern, bis es dazu kommt. Erstmal müssen wir abwarten, bis bekannt gegeben wird, wie das Dekret schlussendlich durchgesetzt wird. Das wissen wir Tankstellenbetreiber nämlich auch noch nicht. Es muss genau geklärt werden, um was für ein Schild es sich handelt, wie groß es sein muss und wie wir Tankstellen die Durchschnittspreise überhaupt erhalten.<BR /><BR /><BR /><b>STOL: Die Strafen bei Nichteinhaltung des Dekrets wurden verringert, reicht das?</b><BR />Soppera: Es kann schon sein, das die Strafen etwas verringert wurden, aber nein, das reicht nicht. Auch 100 Euro an Strafe wären schon zu viel. Wir verdienen 3 Cent pro Liter. Um eine Strafe zu begleichen, müsste ich theoretisch mehr als 3000 Liter verkaufen. An diesen 3000 verkauften Litern habe ich dann nichts verdient.<BR /><BR /><BR /><b>STOL: Werden Sie Ihren Preis nun am Durchschnittspreis richten, oder lassen Sie sich davon nicht beeinflussen?</b><BR />Soppera: Wir als Pächter können den Preis nicht selbst gestalten, denn dieser wird uns von der jeweiligen Gesellschaft, sprich Eni, Esso, Q8 und Co., vorgegeben. Wir werden diesbezüglich auch genauestens kontrolliert, dazu sind die Gesellschaften verpflichtet. <BR /><BR /><BR /><b>STOL: Ist schon etwas in Planung, wie die Tankstellenbetreiber nun reagieren?</b><BR />Soppera: Nein, momentan noch nicht. Es ist alles noch etwas früh. Meiner Meinung nach sollte man abwarten, um zu schauen, wie genau das Dekret geregelt wird. Danach kann man eventuell etwas planen, aber jetzt kann ich noch nichts Genaues dazu sagen.