<i>In der Rubrik „Start-up-Stage“ stellen Gründer ihre innovativen Ideen vor.</i><b><BR /><BR />1. Was ist unser innovatives Produkt und welches Kundenproblem löst es?</b><BR />Mountex will lokale Wirtschaftskreisläufe stärken, und zwar durch die Einführung eines eigenen Zahlungsmittels. „Unser innovatives Produkt ist kein klassisches Finanzinstrument, sondern ein barterbasiertes Handelsmodell“, erklärt Damian Comper, Geschäftsführer von Mountex. Das bedeutet: Unternehmen tauschen Waren und Dienstleistungen über eine eigene Verrechnungseinheit – den Mountex – und schonen so ihre Euro-Liquidität.<BR /><BR />Darüber hinaus bietet diese Form des Wirtschaftens weitere Vorteile: Zugang zu einem aktiven Unternehmensnetzwerk, das gezielte Vermittlung und Nachfrage ermöglicht, sowie bessere Sichtbarkeit und Vernetzung über Events und Plattformen. „Mountex macht regionale Zusammenarbeit erlebbar“, so Comper. <BR /><BR /><b>2. Wie sind wir auf diese Geschäftsidee gekommen?</b><BR />Damian Comper und Ulrich Foppa – Mitbegründer und Hauptinvestor – beschäftigten sich über Jahre hinweg mit der Frage, wie sich regionale Wirtschaftskreisläufe zukunftsfähig gestalten lassen. Gemeinsam analysierten sie Szenarien und überlegten, was passiert, wenn zentrale Strukturen wie Lieferketten oder Finanzierungsmodelle wegbrechen.<BR /><BR />„Und dann kam COVID-19 und mit ihr genau jene Realität, die wir immer als mögliche, wenn auch abstrakte Zukunft diskutiert hatten: Lieferengpässe, Abhängigkeit vom Onlinehandel, wirtschaftliche Unsicherheit.“ In dieser Zeit entstand die konkrete Idee zu Mountex.<BR /><BR /><b>3. Was waren unsere größten Herausforderungen und was haben wir daraus gelernt?</b><BR />„Unsere größte Herausforderung war – und ist es bis heute – ein komplexes, innovatives System verständlich zu machen. Mountex ist kein klassisches Produkt, das man in einem Satz erklären kann“, erklärt Comper. Die zweite große Hürde war, Vertrauen für etwas völlig Neues zu schaffen. „Viele Unternehmen waren zunächst neugierig, aber zurückhaltend. Ein neues Zahlungssystem? Ein Netzwerk, das auf Gegenseitigkeit basiert? Für viele war das ungewohnt und nicht sofort greifbar – besonders in einer Region, die wirtschaftlich stark, aber auch eher konservativ geprägt ist.“<BR /><BR />Was das Start-up daraus gelernt hat? „Kommunikation ist alles. Nicht nur das Was, sondern vor allem das Warum muss im Zentrum stehen.“<BR /><BR /><b>4. Was ist der derzeitige Status quo?</b><BR />Seit der Gründung im Juli 2021 hat sich Mountex von einer Idee zu einem aktiven Wirtschaftskreislauf entwickelt, der heute über 400 Unternehmen aus ganz Südtirol vereint. Das kumulierte Handelsvolumen im Netzwerk beträgt mittlerweile über 8,5 Millionen Mountex (MTx) – allein im Jahr 2024 wurden mehr als 4,5 Millionen MTx bewegt, was einem Wachstum von über 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auch mehrere hundert Privatpersonen sind als Nutzer im erweiterten Netzwerk eingebunden – insbesondere im Bereich Mitarbeitervorteile. „Unser Team besteht mittlerweile aus fünf Mitarbeitern. Der Umsatz lag zuletzt bei etwas über 400.000 Euro“, so Comper. <BR /><BR /><b>5. Wo sehen wir uns in drei Jahren?</b><BR />„Unser Ziel ist es, nicht nur in der Breite zu wachsen, sondern vor allem auch in der Wirkungstiefe: Mehr Partnerschaften, mehr Integration in bestehende Systeme und mehr spürbarer Mehrwert für Unternehmen, Mitarbeitende und die Gesellschaft“, so Comper.<BR /><BR />Konkret bedeutet das: Über 1.000 aktive Unternehmen sollen regelmäßig Leistungen über Mountex abrechnen, ergänzt durch mehrere Tausend private Nutzer. Geplant ist auch eine funktionierende Verknüpfung mit regionalen Anreizsystemen – zum Beispiel im Tourismus, der Mobilität oder der öffentlichen Beschaffung. Ergänzt werden soll dies durch eigene Programme für Mitarbeiterbenefits – als Mehrwert für Arbeitgeber und Arbeitnehmer.