Tony Tschenett schlägt Alarm: In Südtirol stehen derzeit weit über 10.000 Personen ohne Gehalt und Arbeitslosengeld da. Betroffen sind vor allem die Beschäftigten im Tourismussektor. Der ASGB-Chef fordert daher dringend eine Lösung: vom Staat oder vom Land. <BR /><BR /><BR /><i>Von Arnold Sorg</i><BR /><BR /><BR />Die Situation sei „teilweise dramatisch“, sagt Tony Tschenett, Vorsitzender des Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbundes (ASGB). Da die Beschäftigten im Tourismus im vergangenen Jahr aufgrund der zeitweisen Schließungen nur wenige Monate arbeiten konnten, hätten sie auch nur Anrecht auf wenige Monate Arbeitslosengeld. Und diese Unterstützung sei bei sehr vielen Beschäftigten schon ausgelaufen oder laufe nun im Jänner aus. <BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-47446414_quote" /><BR /><BR /><BR /><BR />Konkret: „Weit über 10.000 Personen in Südtirol stehen ohne Gehalt und Arbeitslosengeld da“, sagt Tschenett. Auch die Soforthilfe des Landes greife nur bei den Allerwenigsten: „Bei der Soforthilfe darf man im Vormonat nicht mehr als 1400 Euro netto verdient haben, wenn man alleine lebt“, so Tschenett. „Wenn man verheiratet ist oder eine Familie hat, dann ist die Obergrenze als Familieneinkommen 2200 netto. Diese Kriterien erfüllen nur die Allerwenigsten.“ Zudem gelte diese Soforthilfe nur für 3 Monate und betrage monatlich 500 Euro. „Wenn man eine Miete zahlen muss oder eine Familie ernähren, dann ist mit 500 Euro gar nichts getan“, so der ASGB-Vorsitzende. <BR /><BR /><BR /><BR />Es müsse daher dringend eine Lösung gefunden werden, um die betroffenen Personen nicht im Regen stehen zu lassen: „Eine Möglichkeit wäre, dass der italienische Staat die Arbeitslosenunterstützung verlängert, so wie das in Vergangenheit auch schon der Fall war.“ Falls dies nicht passiere, müsse das Land mit einer Sondermaßnahme einspringen, fordert Tschenett. <BR /><BR /><BR />Auch was den Lohnausgleich anbelangt, gibt es keine guten Nachrichten: „Bei der Auszahlung des Lohnausgleichs ist man immer noch 2 bis 3 Monate in Verzug. Wenn ich also mit Oktober in den Lohnausgleich überstellt worden bin, dann kann es sein, dass ich noch kein Geld erhalten habe.“<BR /><BR /><BR />Insgesamt sieht Tschenett die Zukunft derzeit düster: Es sei zu erwarten, dass die Corona-Pandemie die Armut in Südtirol stark ansteigen lässt. <BR /><BR />