Auslöser für den abrupten Preisanstieg ist die Wiedereinführung der Kraftstoffsteuer: Seit Anfang Jänner sind die Preise für Diesel und Benzin in Italien plötzlich um 18,3 Cent pro Liter gestiegen. Das entspricht der Ermäßigung der Verbrauchssteuer, die nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine per Dekret gewährt und bis zum 31. Dezember letzten Jahres gegolten hat. Doch nun ist die Realität mit einem Schlag wieder zurück: Die Preise an den Zapfsäulen liegen bei 2 Euro – mancherorts sogar darüber.<h3> Staatsanwälte werden aktiv</h3>Die sprunghaften Preiserhöhungen vor 2 Tagen haben die Verbraucherschutzorganisation Codacons veranlasst, bei 104 Staatsanwaltschaften in Italien Anzeige zu erstatten. Es wird erwartet, dass Codacons im Namen der Verbraucher heute auch eine Beschwerde bei der Kartellbehörde einreicht, weil sie Absprachen zwischen den Ölgesellschaften vermutet. <BR /><BR />„Bezüglich der Verbrauchssteuern werden wir mit der Ministerpräsidentin sprechen. Sicherlich gibt es Spekulationen mit den Benzinpreisen, und es ist gut, dass das Finanzministerium Kontrollen durchführt“, sagt Matteo Salvini: „Es kann nicht sein, dass es Händler gibt, die Benzin für 1,7 Euro verkaufen und andere für 2,4 Euro. Offensichtlich gibt es jemanden, der clever ist. Ich werde die Argumentation auf Regierungsebene vortragen“. <BR /><BR />Wirtschaftsminister Giancarlo Giorgetti hatte bereits vor Weihnachten Maßnahmen ergriffen: Er sah die durch die Wiedereinführung der Verbrauchssteuern verursachten Turbulenzen bei den Kraftstoffpreisen voraus und wies die Finanzbehörde an, den Markt zu überwachen, um die spekulative Dynamik zu verhindern. Die Verbrauchsteuersenkung wieder einzuführen, ist derzeit allerdings kein Thema.