Obmann Stefan Lindner besuchte begleitet von zwei Tirol-Milch-Verwaltungsräten und zwei Aufsichtsräten sowie dem für Agrarfragen zuständigen Landeshauptmannstellvertreter Anton Steixner die Südtiroler Kollegen der Milkon, Obmann Alfons Alber, Vizeobmann Josef Reinalter sowie Geschäftsführer Robert Zampieri. Auch Landesrat Hans Berger nahm an dem Treffen teil. Zweck des Gespräches: „Es war vor allem ein Antrittsbesuch des neuen Obmannes Lindner“, erklärte Milkon-Geschäftsführer Zampieri nach dem Treffen. Lindner hatte Anfang Juli interimistisch die Führung der Tirol Milch übernommen, nachdem der bisherige Obmann Hans Schweiger das Handtuch geworfen hatte. Aber auch eventuelle Kooperationsmöglichkeiten wurden laut Zampieri besprochen, beispielsweise im Vertrieb, Marketing oder Einkauf. „Aber es ging immer nur um eine Zusammenarbeit, nie um eine Fusion“, betonte er. Und dabei sei eines auch klar: „Eine Zusammenarbeit kann nur zum Vorteil beider Genossenschaften funktionieren.“ Der Gedanke, dass zwei Berggenossenschaften Allianzen schmiedeten, sei zwar schön. Aber davon könne man nicht leben. Auch der finanzielle Aspekt müsse passen – zum Wohle der Bauern, betonte Zampieri. Deshalb habe man sich gestern darauf geeinigt, eine mögliche Zusammenarbeit konkret zu prüfen – dafür müsse aber die Tirol Milch ihre Entscheidung über die Fusion mit der oberösterreichischen Berglandmilch aufschieben, um Zeit für die Prüfung zu gewinnen, oder sogar ablehnen. Sind damit nun alle Ressentiments gegenüber der Tirol Milch, die in Südtirol wegen ihrer Billigpreise den heimischen Milchhöfen das Leben schwer machte, überwunden? „Das würde ich nicht sagen“, meinte dazu Robert Zampieri. Aber es gebe zumindest eine Annäherung. Man habe den Vertretern der Tirol Milch gestern deutlich gesagt, dass die heimische Milchwirtschaft mit dem Marktauftritt der Tirol Milch hierzulande in Vergangenheit nicht zufrieden gewesen sei. Die neue Führung habe dies bedauert und angekündigt, ihren Auftritt überdenken zu wollen, sagte der Milkon-Geschäftsführer.Nun liegt der Ball bei der Tirol Milch. Ihre 160 Delegierten sollten eigentlich Mitte September über das Fusionsangebot der Berglandmilch abstimmen. apa, d/gam