Das haben die Touristiker auch nötig: Von offizieller Seite her will man von Krisenstimmung nichts hören - hinter den Kulissen schaut es ein bisschen anders aus. „Der Oktober ist bei weitem nicht so gut gebucht wie sonst, weil die Firmen sparen“, berichtete die Hotelbetreiberin des 5-Sterne-Hauses Central, Angelika Falkner.Die Skiindustrie nutzt den Weltcup-Auftakt seit Jahren, um ihr neuestes Material zu präsentieren. Heuer standen die Skifirmen allerdings auf der Bremse - die öffentlichen Auftritte haben sich im Vergleich zum Vorjahr erheblich reduziert. „Das spüren wir natürlich“, meinte Falkner. Auch der Sportartikelhandel merkt die gebremste Kauflust der Urlauber. In der Gemeinde Sölden gibt es über 40 Sportgeschäfte, viele davon haben noch gar nicht offen.Bürgermeister Schöpf: „Tourismus bis jetzt krisenresistent“Der Söldner Bürgermeister Ernst Schöpf sieht das anders: „Der Tourismus hat sich bis jetzt als krisenresistent erwiesen. Wenn das, was wir im Winter 08/09 und im heurigen Sommer erlebt haben eine Krise ist, dann können wir damit ganz gut leben“, sagte er am Wochenende vor Journalisten. Der Weltcup-Auftakt sei für die Gemeinde „ein Hammer“, damit zeige man ganz Österreich, dass der Winter begonnen hat. Während der Veranstaltung, die am heutigen Montag mit einem Live-Konzert von Wolfgang Ambros seinen Ausklang nimmt, seien die rund 11.000 Gästebetten im Ort zu 90 Prozent ausgelastet.Oliver Schwarz, Geschäftsführer vom Ötztal Tourismus, wäre „mehr als zufrieden“, wenn die offiziell ab 1. November startende Wintersaison an das Ergebnis vom Vorjahr anknüpft. Im Winter 08/09 verzeichnete das Ötztal 2,5 Millionen Nächtigungen. Für ganz Österreich bekräftigte Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) seine Prognose, mit einem Umsatzminus von rund 5 Prozent davonzukommen. Befürchtete Katastrophen würden aber nicht stattfinden, so der Minister, der das Weltcup-Spektakel am Wochenende gemeinsam mit rund 25.000 Fans miterlebte. Teure Werbekampagne soll helfenGestärkt durch eine 1,5 Mio.-Euro-Inlands-Winterkampagne will die Österreich Werbung (ÖW) durch den schwierigen Winter segeln, der „bestimmt kein Spaziergang“ wird, wie ÖW-Chefin Petra Stolba sagte. Den Werbeauftritt in Sölden hat sich die ÖW rund 210.000 Euro kosten lassen. Das mache sich bezahlt, Tirol sei in punkto Wintersport das wichtigste Bundesland in Österreich. Vergangenen Winter haben die heimischen Tourismusbetriebe rund 12 Mrd. Euro umgesetzt, 4,5 Mrd. Euro gingen laut Josef Margreiter, Chef der Tirol Werbung, auf die Kappe der Tiroler Betriebe.apa