<BR />Es war der dritte Gesetzgebungsausschuss, der am Montag einen entsprechenden Antrag der Grünen angenommen hat. Demnach soll eine Anhörung zum Thema „Tourismusgesinnung und Tourismusentwicklung im Land/Gästekarten und Mobilität“ stattfinden.<BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-66592587_quote" /><BR /><BR /><BR />Nach diesem Sommer, „in dem so polarisierend über den Tourismus im Land gesprochen wurde“, sei es „höchst an der Zeit, sich auch als für den Tourismus zuständiger Gesetzgebungsausschuss mit diesem Thema zu befassen und eine sachliche und faktenorientierte Standortbestimmung vorzunehmen“, betonte die Landtagsabgeordnete der Grünen, Brigitte Foppa, die den Antrag eingebracht hatte. „Nur mit einer guten Datenlage, aktuellen Zahlen und Trends des Tourismus in Südtirol können politisch Richtungsentscheidungen für die Zukunft getroffen werden.“<h3> Arbeitsgruppe eingesetzt</h3>Der Gesetzgebungsausschuss hat dafür eine Arbeitsgruppe eingesetzt, der neben Brigitte Foppa auch Paul Köllensperger (Team K) und Arnold Schuler (SVP) angehören. Sie sollen einen Vorschlag vorlegen, welche Personen und Fachleute angehört werden sollen und auch einen Termin für die Anhörung festlegen. <BR />„Es werden Experten zum Thema Mobilität dabei sein, zum Thema Tourismus und Landwirtschaft, aber auch solche, die die makroökonomische Bedeutung des Tourismus aufzeigen, sowie die Verbände usw. Alles in allem wird es wohl ein mittelgroßes Hearing werden“, erläutert der Vorsitzende des dritten Gesetzgebungsausschusses, Harald Stauder (SVP).<BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-66592651_quote" /><BR /><BR /><BR />Doch was erwartet sich der Ausschuss konkret von dieser Anhörung? Welche Fragen soll sie beantworten?<BR />„Ziel ist es, eine neutrale Sichtweise – jenseits aller Polemiken und Emotionen – auf den Tourismus sowie die Bereiche ,Tourismus und Mobilität' und ,Tourismus und Wohnen' zu erhalten, sodass wir in Zukunft, wenn wir im Landtag darüber sprechen, alle auf demselben Wissensstand sind und sachlicher diskutieren können“, erklärt Stauder. Denn heute argumentiere natürlich jeder Politiker aufgrund seines Erfahrungsschatzes – und der sei, je nachdem, wo man lebe, ein anderer. <BR />„Wir haben eben ganz unterschiedliche Realitäten: St. Christina in Gröden und Martell werden zwar nur 60/70 Kilometer Luftlinie voneinander entfernt sein, aber was den Tourismus angeht, liegen Welten dazwischen“, so Stauder. „Deshalb halte ich es auch für wichtig, nicht immer verallgemeinernd von ,dem' Tourismus zu reden.“<h3> Auch die Gästekarte wird ein Thema sein</h3>Gleichzeitig erwartet sich der Ausschuss in der Anhörung auch Informationen zum Verhalten der Touristen und insbesondere im Hinblick auf die Gästekarte eine Antwort auf die Frage „Wie viele nutzen sie wirklich?“<BR />Die Gästekarte – oder Südtirol Guest Pass, wie sie offiziell heißt – wird immer wieder von der einheimischen Bevölkerung kritisiert. Urlauber würden damit gratis die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, während die Einheimischen zahlen müssten, so der Vorwurf.<BR /> Auch bei den Tourismustreibenden selbst gehen die Meinungen dazu auseinander: Die einen befürworten die Gästekarte, andere wiederum – darunter einige hochrangige Vertreter des Hoteliers- und Gastwirteverbands – stellen sie offen infrage. Aufgrund der anhaltenden Kritik schade sie der Tourismusgesinnung mehr, als sie ihr nutze, so die Argumentation.<h3> HGV erfreut</h3>Ein Termin für die Anhörung steht noch nicht fest. Der HGV zeigte sich jedenfalls schon erfreut, denn er habe in der Vergangenheit bereits mehrfach dazu aufgerufen, in die Diskussion rund um den Tourismus mehr Sachlichkeit zu bringen und fundiertes Datenmaterial zugrunde zu legen.<BR /> „Insofern unterstützen wir den Vorschlag einer sachlichen und faktenbasierten Analyse“, unterstreicht HGV-Präsident Manfred Pinzger. Das gelte auch mit Blick auf die Gästekarte.